Lieferkette : Sprechen Sie Lieferkette oder googeln Sie noch Supply Chain Management?

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Heute gehört das Konzept der Lieferkette zum Standardrepertoire der Wirtschaftswissenschaften. Dabei halten viele den Begriff genauso wie das englische Pendant Supply Chain für falsch gewählt – Liefernetz solle es eher heißen, da der Weg von Rohstofflieferant bis Endkunde keine Kette, sondern eher ein Netzwerk sei.

Wenn sie auch anders genannt werden könnte, was die Lieferkette beschreibt, ist die Reise von Waren, Dienstleistungen, Geld oder Informationen in zwei verschiedene Richtungen, also nicht einfach nur zum Kunden hin. Waren und Dienstleistungen gehen vom Hersteller zum Verbraucher, dafür fließt Geld für diese Waren und Dienstleistungen in die entgegengesetzte Richtung, was genauso Bestandteil der Lieferkette ist. Informationen fließen in beide Richtungen: Bestellt ein Kunde zum Beispiel in einem Geschäft und dieses dann bei seinem Zulieferer, gehen die Informationen erst in die eine, in Form einer Bestellbestätigung oder eines Lieferscheins etwa dann in die andere Richtung.

Eine Lieferkette ist auch nicht bloß die Dreifaltigkeit – wie selten, aber doch manchmal beschrieben – aus direktem Lieferanten, Unternehmen und direktem Kunden; die Lieferkette ist vielmehr alles vom ersten Rohstofflieferanten bis zum Endkunden. In dieser ganzheitlichen Betrachtung lassen sich auch viel umfangreichere und aussagekräftigere Informationen ableiten. So kann die Verwendung eines bestimmten Rohstoffes nur dann komplett nachvollzogen werden, wenn die Lieferkette bis zum Endkunden verfolgt wird. Wird der Rohstoff teurer, billiger oder knapper, lassen sich auch besser Auswirkungen entlang der gesamten Lieferkette ablesen oder gar vorhersagen. Wird hingegen die Lieferkette vom Endkunden bis zum Rohstofflieferanten zurückverfolgt, wird besser ersichtlich, was alles für das Endprodukt nötig war. Und ändert sich etwas in der Nachfrage nach dem Endprodukt, können Auswirkungen auf die davor liegenden Bereiche der Supply Chain bis hin zum Rohstoff selbst abgeschätzt werden.

Unternehmen haben mittlerweile verstanden, dass sie Teil der Lieferkette sind und sich auch um das Management dieser kümmern müssen, wenn sie bestehen wollen; dass nicht nur sie selbst, sondern ihre gesamte Lieferkette im Wettbewerb steht. So wurde das Supply Chain Management geboren, das sich mit Fragen beschäftigen muss, die in der herkömmlichen Betriebswirtschaftslehre in der Form nicht vorkommen. Durch richtiges Supply Chain Management können Probleme entlang der Lieferkette angegangen werden, die beim Rohstoff genauso liegen können wie auf der letzten Meile, um so dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. In einer klassischen Lieferkette hingegen wird nicht auf die Durchgängigkeit geachtet und die Optimierung der Wertschöpfungskette nur im eigenen Unternehmen versucht. Externe Kapazitäten werden so nicht berücksichtigt, was es auch erschwert, auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren – etwa Engpässe beim Zulieferer oder Veränderungen in der Nachfrage.

Ein erfolgreiches Supply Chain Management hingegen kennt die Faktoren, die bereits außerhalb des eigenen Unternehmens beginnen und zum Erfolg dieses beitragen können. Kein Wunder also, dass der Markt für Logistiklösungen entlang der Lieferkette stetig zunimmt. Laut Transparency Market Research werden Supply Chain Management-Lösungen in den nächsten acht Jahren auf ein Volumen von fast 33 Milliarden Dollar wachsen, da die Nachfrage so stark steigt. Das wäre ein Anstieg von 11,2 Prozent gegenüber diesem Jahr. 2017 erreichte der Weltmarkt für Supply Chain Management mit einem Wachstum von fast 14 Prozent 12,2 Milliarden Dollar. Besonders in Nordamerika soll der Markt stark wachsen.

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