Schiene : Bahntechnik-Konzern Vossloh macht wieder Gewinn

Vossloh Oliver Schuster
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Der deutsche Bahntechnik-Konzern Vossloh ist im abgelaufenen Jahr in die Gewinnzone zurückgekehrt. Netto blieben 20,8 Millionen Euro übrig, nachdem im Vorjahr an dieser Stelle noch ein Verlust von rund 137 Millionen Euro gestanden war, wie das Unternehmen am Donnerstag in Werdohl mitteilte. So hatten 2019 unter anderem Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Verkauf des Zuggeschäfts stark belastet.

Auch operativ lief es wieder besser. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um fast ein Drittel auf 73,1 Millionen Euro, wenngleich darin ein positiver Effekt im Zusammenhang mit einer chinesischen Konzerngesellschaft enthalten ist. Der Umsatz fiel 2020 zwar von 916 Millionen Euro im Vorjahr auf knapp 870 Millionen Euro, die verkauften Unternehmensteile wie die US-Weichenaktivitäten für 2019 herausgerechnet, ergibt sich aber ein kleines Plus. Damit übertrafen die Erlöse die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten.

Unternehmenschef Oliver Schuster zeigte sich zufrieden, trotz Belastungen durch die Coronapandemie in Höhe von 25 Millionen Euro. Zudem seien keine nennenswerten Aufträge von Kunden zurückgezogen worden. Der Markt für Schienen-Infrastruktur gehöre unzweifelhaft zu den widerstandsfähigeren Teilen der Wirtschaft. Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand einen Umsatz zwischen 850 und 925 Millionen Euro.

Als die Bahnsparte chinesisch wurde

Im September 2019 hatte das staatliche chinesische Unternehmen CRRC die Bahnsparte des deutschen Vossloh-Konzerns gekauft. Für viele kam diese Nachricht damals unerwartet. Zu jener Zeit zeigte sich Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire erbost über die EU-Kommission. Er habe sich seinerzeit zusammen mit seinem deutschen Kollegen Peter Altmaier für die Fusion der Bahnsparten von Siemens und Alstom eingesetzt, um Europa gegen die „chinesische Konkurrenz“ zu rüsten. Die EU-Kommission hatte die Fusion der Bahnsparten des deutschen Siemens-Konzerns und der französischen Alstom-Gruppe im Februar 2019 untersagt. Sie machte „erhebliche wettbewerbsrechtliche Bedenken“ geltend und warnte vor höheren Preisen bei Signalsystemen und Hochgeschwindigkeitszügen.