Brenner-Basistunnel : BBT-Vorstände – Klärung erst im September?

Große Infrastruktur-Projekt wie Semmering- Koralm- oder Brenner-Basistunnel (im Bild) rechnen sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht. Umstritten ist ob die Investitionen aus volkswirtschaftlicher Perspektive langfristig Sinn machen
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In der Causa um die angebliche Abberufung der beiden Brennerbasistunnel-Vorstände Konrad Bergmeister und Raffaele Zurlo hält sich die BBT-Gesellschaft weiter bedeckt. Ein Sprecher sagte zur APA lediglich, dass eine Ablöse Bergmeisters und Zurlos noch einmal "im Aufsichtsrat im September diskutiert" werden soll.

Ob der Aufsichtsrat - wie kolportiert wurde - sich bereits für einen Abgang der Vorstände entschied, wollte man dagegen weiterhin nicht kommentieren. Zuletzt hatten sich die ÖBB als Eigentümervertreter im Aufsichtsrat hinter den österreichischen Vorstand Bergmeister gestellt. Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sprach sich für die Beibehaltung des "Mister Brennerbasistunnel" aus. Dieser sei ein "Motor" des Projekts.

Das Nachrichtenportal salto.bz hatte am Montag berichtet, dass Streitigkeiten zwischen Bergmeister und Zurlo dazu führten, dass der Aufsichtsrat am 28. Juli die Abberufung der beiden beschlossen hatte. Bergmeister soll ein Ende des dualen Systems gefordert haben, Zurlo dagegen regelmäßig Entscheidungen auf der österreichischen Seite des BBT blockiert haben.

Auch Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Bozen sollen in der Auseinandersetzung eine Rolle spielen: Bei den Bauarbeiten im Baulos Tulfes-Pfons in Tirol soll es zu einer Kostenexplosion gekommen sein, auch Interessenskonflikte von Bergmeister bezüglich eines von ihm gegründeten privaten Ingenieurbüros stehen im Raum.

Die BBT SE ist eine Europäische Aktiengesellschaft und befindet sich zu je zur Hälfte im Eigentum Österreichs und Italiens. Gesellschafter auf österreichischer Seite ist die ÖBB Infrastruktur AG als alleiniger Aktionär. (apa/red)