Elektromobilität : Beseitigt diese Entwicklung den Wettbewerbsnachteil von E-LKW?

Schnellladestation für LKW
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Die Dekarbonisierung des Verkehrs ist eine wesentliche Herausforderung der Logistik. Schwere Nutzfahrzeuge wie Busse oder LKW sind nach der Europäischen Umweltagentur für fast fünf Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in der EU und für rund 27 Prozent der CO2-Emissionen im Straßenverkehr verantwortlich.

Eine Möglichkeit ist die vollständige Elektrifizierung von Schwerfahrzeugen und Bussen; dafür bedarf es aber noch innovativer Ansätze und einer intelligenten Hochleistungsladeinfrastruktur, um den Umstieg auf Elektrofahrzeugflotten für Unternehmen attraktiver zu machen.

Forscher und Forscherinnen vom AIT entwickeln mit den Partnern AVL List, EnerCharge, Infineon Technologies Austria und Xelectrix Power im Projekt MEDUSA eine Schnellladestation und Infrastruktur für Schwerfahrzeuge, Busse und LKW im Multimegawattbereich.

Das Projekt MEDUSA steht für Multi-Megawatt Medium-Voltage Fast Charging und wird in der zweiten Phase des Projekts erstmals einen Demonstrator in Europa für eine Multimegawatt-Schnellladestation entwickeln, die direkt an das Mittelspannungsnetz gekoppelt wird.

„Für die Schnellladung eines LKWs wird die Leistung von 3 Megawatt benötigt. Die Bereitstellung dieser hohen Leistung ist für das Verteilnetz eine große Herausforderung. Daher arbeiten wir im Projekt mit ausgewählten Partnern zusammen, die über das technologische Know-how für die Entwicklung einer Multimegawatt-Schnellladestation mit direkter Mittelspannungsnetzanbindung sowie netzstabilisierenden Eigenschaften verfügen. Diese Ladesäulen sollen zukünftig sowohl eine Schnellladung von 3 Megawatt oder mehrere Ladungen von 150 Kilowatt, das entspricht dem Bedarf rund 20 PKWs, ermöglichen“, erklärt Markus

Makoschitz, Projektleiter und Senior Scientist am AIT Center for Energy.

Weiters sollen durch die Anbindung von Batteriespeichersystemen im Verbund mit Solarstromtechnologie CO2-Emissionen reduziert werden.