DB Schenker : „Bosporus-Shuttle“ startet ab Ende September

DB Schenker Arkas ist in 11 Büros mit rund 400 Mitarbeitern vertreten und bietet neben nationalen und internationalen Verkehren integrierte Warehousing-Dienstleistungen inklusive Mehrwertdienstleistungen auf insgesamt 115.000 Quadratmeter Lagerfläche.
© DB Schenker

Die Häfen nahe dem ehemaligen Constantinopel , also rund um Istanbul, sind wichtige Knotenpunkte für die Marktentwicklung von DB Schenker im Orient. Ab Ende September bietet der bahnaffine Spediteur wöchentlich drei Zugpaare auf der rund 2.300 Kilometer langen Strecke von Köln – über Nürnberg, Sopron – bis nach Halkali in der Türkei in beide Richtungen an. Die Verbindung wird zusammen mit der Deutschen Bahn, Rail Cargo Austria in Österreich und mit TCDD (Türkische Staatsbahnen) ab der Grenze Bulgarien/Türkei ermöglicht. Somit können bald Warenlieferungen per Bahn ab Sopron in rund vier bis fünf Tagen Halkali erreichen. Angeboten werden dabei von DB Schenker sowohl konventionelle Waggonladungen als auch intermodale Sendungen von und zu den Schnittstellen Köln, Nürnberg, Sopron und Halkali und ein flächendeckendes „Corridor-Management“.

Türkei: gute Entwicklung

DB-Schenker-CEO Kurt Leidinger setzt künftig auf „die schon bisher starke Landesorganisation DB Schenker Arkas“ und auf das im Vergleich mit anderen Ländern in der Türkei stärkere Wirtschaftswachstum von 3 bis 4 Prozent jährlich. DB Schenker Arkas offeriert vor Ort das gesamte Dienstleistungsspektrum des Konzerns DB Schenker. Zu den Hauptimportländern gehören Deutschland, USA, Hongkong, China und Frankreich. In erster Linie transportiert DB Schenker Güter aus den Branchen Automotive, Electronics, Maschinen, Kristallglas und Pharmazie. Laut Leidinger würde die Türkei stark in Infrastrukturprojekte investieren, unter anderem nannte er in diesem Zusammenhang den neuen Bosporus-Eisenbahn-Tunnel. Dieser soll am 29. Oktober eröffnet werden und die Kontinente Europa und Asien mit einer rund 20 Kilometer langen Bahnstrecke unter Wasser verbinden. Leidinger sieht in der Zugverbindung West-Europa – Türkei eine „grüne“ Alternative zum Lkw-Verkehr. Zusammen mit der Landesorganisation DB Schenker Arkas, die laut eigenen Angaben in der Türkei zu den drei größten Bahnfrächtern gehört, soll diese umweltfreundliche Transportvariante rasch weiterentwickelt werden können. Mittelfristig stünden pro Woche fünf Abfahrtstermine von beiden Enden auf dem Programm.

Wichtigste Region in der Türkei

Für den Außenhandel der Türkei ist die Seefracht von hoher Bedeutung. Laut DB Schenker Arkas-CEO Erik Leiss würden von insgesamt 7,5 Mio. TEU, die jährlich in der Türkei umgeschlagen werden, 4,5 Mio. TEU auf die Marmaray-Häfen fallen. Danach stünden die Hafen Mersin (mit 1,2 Mio. TEU) und Izmir im Ranking hintenan. Marco Garcia, der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Istanbul, führt an, dass die Marmaray-Region drei Viertel der gesamten Wirtschaftsleistung in der Türkei abdecke. Deutschland sei für die Türkei nach wie vor der wichtigste Handelspartner sowohl für Importe als auch für Exporte. Im Ranking der größten Exportländer folgen die Vereinigten Arabischen Emirate, Indien und die USA. Ein Land, das in der Exportstatistik der Türkei derzeit stark zulegt, ist der Irak. Die Automotive Industrie ist die stärkste Exportbranche, vor den Warengruppen Maschinen, Eisen, Stahl sowie Textilien.

„Domestic“-Verkehre

Die Landesorganisation DB Schenker Arkas errichtet derzeit ein „Domestic“-Netzwerk in drei Entwicklungsphasen in der Türkei. Das Netzwerk der Phase Eins hat als Ausgangspunkt Edirne und führt über Istanbul zu den weiterführenden Distributionsknoten Bursa und Izmir. Die zweite Phase soll zwischen Eskisehir, Afyon und Antalya bei den Kunden greifen. Und wieder ausgehend von Istanbul startet von Ankara nach Aksaray und Mersin bis nach Ganziantep mit der weiteren Streckenverteilung in bis zu acht Richtungen in Landesinnere der Türkei die dritte Phase. „In Zukunft wird der Bereich Domestic-Verkehr unseren Kunden in der gesamten Türkei regelmäßige Abfahrten, verlässliche Transitzeiten, attraktive Preise und eine durchgehende Sendeverfolgung gemäß dem weltweiten DB-Schenker-Standard anbieten können“, so Leiss. Im Landverkehr ist DB Schenker Arkas als Top-Player im Sammelgutbereich positioniert. Mit mehr als 40 regelmäßigen Linien bietet die Landesgesellschaft in der Türkei eine der größten Abfahrtsdichten im Sammelgutverkehr von und zu Europa an. In der Seefracht gilt der Hafen Ambarli Limani als der wichtigste Eingangshafen in die Türkei für Waren aus Übersee. Die wichtigsten Partnerstationen im Netzwerk von DB Schenker Arkas sind für das türkische Seefrachtteam Hongkong, Shanghai, New York, Israel, Singapur, Libanon und Dubai.

Investitionen in Lagerzentren

Gerade im Exportbereich konnten in den letzten Jahren viele neue Kunden gewonnen werden, was im Jahr 2012 zu einem Gesamtumschlag von umgerechnet 85.000 TEU geführt hat. In Orhanli wurde kürzlich ein neues Logistikzentrum mit 40.000 Quadratmeter Fläche errichtet, das angeblich in kurzer Zeit voll ausgelastet war. Seit 2009 wurden in den neuen Standort Orhanli 5,8 Mio. Euro investiert. In Planung befindet sich nun ein weiteres Lager mit rund 10.000 Quadratmeter Logistikfläche in Bursa, -in dieser Region werden 95 Prozent des Automotive-Geschäfts abgewickelt. Im Oktober wird der neue Logistikstandort in Istanbul-Gebze für einen der größten weltweit tätigen High-Tech- und Elektronikproduzenten in Betrieb genommen. DB Schenker Arkas übernimmt für diesen Kunden auch die Abwicklung eines Distributions- und Care Centers, integriert sind Zoll, Lagerhaltung, Qualitätskontrolle, das Bestandsmanagement, die IT und das komplette Retourenmanagement.