Containertransport : Chartern: Eigene Schiffe gegen Engpässe bei Seefrachten
Die Containertransportmenge der weltweiten Seeschifffahrt steigt: Im Jahr 2019 wurden weltweit rund 152 Millionen TEU per Container-Schifffahrt transportiert. Im Jahr 2023 sollen es gemäß einer Prognose 175 Millionen TEU sein. Derzeit kann es beim Containertransport zwischen Asien und Europa allerdings aufgrund der Pandemie zu Problemen kommen. Wer für den Transport seiner Ware von China nach Europa derzeit einen Platz auf einem Containerschiff bekommen möchte, muss gut verhandeln oder viel bezahlen. Und selbst dann ist der Frachtraum nicht garantiert. Während in China die Container knapp werden, stapelt sich das Leergut in den europäischen Häfen.
Laut Hamburger Hafen erwartet das Bundesamt für Güterverkehr, dass das Umschlagsvolumen in den deutschen Seehäfen nach einem spürbaren Rückgang 2020 bei einer Aufwärtsbewegung bis 2023 den Vorkrisenstand im Jahr 2024 erreichen wird. Im Jahr 2021 werde es im Seegüterverkehr zu einer klaren Aufholbewegung kommen. Die Belebung des Welthandels und des deutschen Außenhandels werde auf den Containerverkehr kräftig ausstrahlen, für den ein Zuwachs um sechs Prozent veranschlagt werden könne. Die Aufholbewegung gelte auch für den gesamtmodalen Güterverkehr, für den bis 2023 ein Anstieg gegenüber 2019 um 4,5 Prozent bis knapp fünf Prozent erwartet wird.
Doch was tun, wenn der Überseetransport zum globalen Wettkampf wird?
Bis Erholung des asiatisch-europäischen Containerverkehrs auf See in Sicht ist, nimmt Geodis die Sache selbst in die Hand. Der internationale Supply-Chain-Dienstleister hat seine Frachtkapazitäten zwischen Europa und Asien aufgestockt. Dazu hat das Unternehmen ein Schiff komplett gechartert. Der Frachter schafft 1.000 TEU und ist auf seiner ersten Fahrt nach Hamburg laut Geodis mit 435 40-Fuß-Containern beladen. Er soll den norddeutschen Hafen am 28. Februar erreichen. Zuvor soll noch ein weiteres vom Dienstleister gechartertes Schiff den Weg von Shanghai Richtung Europa antreten. Je nach Bedarf plant das Unternehmen in den kommenden Wochen weitere Fahrten. Man habe sich dazu entschieden, Schiffe ganz zu chartern, um den Engpässen und Ungewissheiten bei Seetransporten aus dem asiatischen Raum entgegenzuwirken. Geodis habe dazu langfristige Vereinbarungen mit Reedereien getroffen.