Event-Vorschau : Das wird der Logistik-Kongress der BVL in Berlin

34. Deutscher Logistik-Kongeress
© BVL / Kai Bublitz

Wohin führt eigentlich die Digitalisierung? Welchen Nutzen wird sie haben? Digitalisierung, meint Robert Blackburn, habe vor allem Potenzial zur Problemlösung. Denn nicht hinreichende digitale Infrastruktur, Fahrermangel, Laderaumverknappung und weltpolitische Unsicherheiten stellen Logistiker aus Industrie, Handel und Dienstleistung vor große Herausforderungen. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesvereinigung Logistik (BVL) wird den 35. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin eröffnen, und als Speaker wird ihm der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier folgen. Er wird den Kongressteilnehmern vorstellen, wie sein Ministerium den Übergang ins digitale Zeitalter mutig gestalten und die Wachstumsdynamik verstetigen will.

Wie mit den Werkzeugen der Digitalisierung den realen Problemen zu Leibe gerückt werden kann, damit beschäftigen sich zahlreiche Hauptvorträge und Fachsequenzen des Kongresses. Ein Blick auf acht Schwerpunkte:

Robotik und autonome Logistik

Bis vor zwei Jahrzehnten noch als Science Fiction angesehen, stellt die Robotik heute einen Eckpfeiler der Digitalisierung dar. Sowohl in der Produktion als auch in der Erbringung von Dienstleistungen sind autonome Systeme dank erheblicher technologischer Fortschritte stellenweise bereits im Einsatz. In einer Fachsequenz wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln über die Bandbreite bestehender Robotikanwendungen berichtet, und es gibt Impulse zu Einsatzmöglichkeiten entlang der Wertschöpfungskette.

Collaborative Supply Chain

Collaboration ist die gemeinsame, vernetzte Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg. Bisher tun sich viele Unternehmen schwer mit der Vorstellung, spätestens bei der Bereitstellung aller notwendigen Daten Collaboration tatsächlich zu leben. Dabei bietet sie viele Chancen, um Problemen wie Leerfahrten oder Doppelarbeiten zu begegnen. Welcher Wechsel in der Haltung von Unternehmensführungen ist nötig, welche Lösungen müssen neutrale Plattformen bieten, um das ungenutzte Effizienzpotenzial zu heben, und wo sind die Grenzen der Collaboration?

Blockchain

Das enorme Potenzial, das der Blockchain zugeschrieben wird, hat in den letzten Monaten einen Hype ausgelöst. Diverse Start-ups und etablierte Unternehmen entwickeln bereits Lösungen und prüfen so die Grenzen der Technologie. Wo ihr Einsatz einen Mehrwert erzeugt und welche Anwendungen in Zukunft realistisch sind, erfahren die Teilnehmer in dieser Sequenz.

Künstliche Intelligenz

Dank der rasanten Weiterentwicklung der Technik hat KI mit ihren unterschiedlichen Bereichen wie Machine Learning, neuronalen Netzen und Deep Learning bereits heute Einzug in viele Bereiche der Logistik genommen. Mit Hilfe intelligenter Algorithmen werden die Prozesse entlang der Wertschöpfungsketten stetig smarter und effektiver. Konkrete Anwendungsfälle finden sich bereits heute zum Beispiel in Predictive Analytics und im Risikomanagement. KI wird dabei zum Servicepartner für Entscheider in Unternehmen.

Schöne neue Arbeitswelt?

Für die Logistik mit ihren Dienstleistungen stehen der Kunde und auch der Endverbraucher im Fokus. Lange erfolgreiche Geschäftsmodelle und Arbeitsweisen geraten dabei auf den Prüfstand. Wie verändert die Digitalisierung die Arbeitswelt der Logistik, und wie sieht eine zeitgemäße Ausbildung aus? Digital und agil zu arbeiten, stellt die Frage nach den Kompetenzen von Führungskräften und Mitarbeitern. Wie können die Anforderungen im Veränderungsprozess und diejenigen neuer Geschäftsmodelle mit den vorhandenen Belegschaften erfolgreich umgesetzt werden?

Lernen aus digitalen Projekten

Die Herausforderung, bestehende Prozesse zu digitalisieren und digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln, führt zu einer Vielzahl an digitalen Projekten. Nicht immer verläuft das erfolgreich, nicht immer ist das Ziel sofort klar ersichtlich. Agile Entwicklungsansätze ermöglichen es, Konzepte auszuprobieren, und gehören mittlerweile zum Standard. Es gibt gute Beispiele, wo Trial-and-Error am Ende zum Erfolg geführt hat. Der Kongress präsentiert drei Beispiele.

Digitale Best Practices im Dialog

Mit einer konsequenten Digitalisierungsstrategie ist es Estland gelungen, Vorreiter für E-Government und europäischer Hightech-Standort zu werden. Die Abgabe der Steuererklärung und die Gründung eines Unternehmens sind in dem baltischen Staat mit wenigen Klicks erledigt. Auch im Bereich des autonomen Fahrens nimmt Estland eine Pionierrolle ein. Robert Blackburns spricht mit Urve Palo, der estnischen Ministerin für Unternehmertum und Informationstechnologie, über die Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation eines ganzen Landes.

Hackathon

Nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr wetteifern auch beim 35. Deutschen Logistik-Kongress Spezialistenteams im 2. BVL-Hackathon um die beste programmiertechnische Lösung eines datengetriebenen Problems. Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter www.bvl.de/hackathon. In der Kick-off-Sequenz am Kongressmittwoch von 15 bis 17 Uhr wird der Ablauf des von der BASF ausgerichteten und gesponserten Hackathons vorgestellt.

Der Galaabend des 35. Deutschen Logistik-Kongresses, der gleichzeitig ein Fest zum Doppeljubiläum 40 Jahre BVL und 35 Jahre Kongress ist, findet an einem digital inspirierten Ort statt: Die Station Berlin am Gleisdreieck ist seit einigen Jahren Schauplatz der re:publica, Europas größter Konferenz rund um das Web 2.0.

35. Deutscher Logistik-Kongress

17.- 19. Oktober 2018, Berlin

Information und Anmeldung