Konjunktur : Die Transportwirtschaft bleibt (leicht) optimistisch

Wenn es Zweifel an der Stärke der Konjunktur gibt, blicken viele zuerst auf die Logistik-Branche, die Schwankungen bekanntlich sehr früh spürt. Die Sparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer hat nun den jüngsten Konjunkturtest für Q3 2019 vorgelegt – und der bietet kein allzu schlechtes Bild.

Nachfrage: Laut der Befragung ist die Nachfrage zuletzt leicht zurückgegangen, bleibt aber (saldiert) im positiven Bereich. Bei der Erwartung an die kommenden Monate gab es zuletzt sogar einen kleinen Anstieg. Fachverbandsobmann Alexander Klacska räumt aber ein, „dass die allgemeine Unsicherheit natürlich ein bisschen durchschlägt“.

Geschäftslage: Ein ähnliches Bild: Die aktuelle Geschäftslage wurde zuletzt immer weniger positiv eingeschätzt, und auch die Erwartungen an das kommende Halbjahr gehen seit Monaten zurück. Im positiven Bereich bleiben beide Faktoren dennoch.

Auftragsbestand: Drei Viertel der 147 befragten Unternehmen verfügen über einen „zumindest ausreichenden“ Bestand. Die Höchstwerte vom Jahresbeginn werden allerdings nicht mehr erreicht. Außerdem rechnet immer noch die Mehrheit der Befragten mit steigenden Preisen.

Beschäftigung: Auch hier wurden Ist-Zustand und Erwartungen zuletzt immer schlechter beurteilt. Für einen Teil dieser Entwicklung ist aber wohl auch der Fachkräftemangel verantwortlich – viele Unternehmen können offene Stellen bereits nicht mehr besetzen.

Neuzulassungen: Laut Statistik Austria gab es 2019 bisher einen Anstieg der Neuzulassungen von Lkw und Sattelzugfahrzeugen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018. Das erste Halbjahr ist sogar seit langer Zeit die erste Periode, in der dieser Wert für Österreich deutlich über dem EU-Schnitt und den Werten sämtlicher Nachbarländer liegt. Möglich, dass letzteres auch ein Zeichen des ansteigenden Fahrermangels in Osteuropa ist.

Transportaufkommen: Der Straßengüterverkehr österreichischer Unternehmen zeigte in Q1 2019 sogar eine leichte Steigerung im Jahresvergleich. In Q2 gab es jedoch einen deutlichen Rückgang bei der Tonnage, eine Zahl, auf die Alexander Klacska „natürlich mit Sorge blickt“.

Der Schienengüterverkehr (in- und ausländische Unternehmen) erlebte in Q1 einen weiteren Rückgang um 1,9 Prozent, nachdem schon Q3 und Q4 2018 negativ waren. Für die Donauschifffahrt war 2018 angesichts der niedrigen Wasserstände ein Seuchenjahr mit Rückgängen um bis zu 50 Prozent. Weiterhin positiv ist die Entwicklung der Luftfracht, wobei der Flughafen Wien zuletzt leichte Rückgänge wegstecken musste.