unit-IT : Effizienzoptimierung bei Hödlmayr

Hödlmayr ist auf die Übernahme, vollständige Aufbereitung und Distribution der fertigen Fahrzeuge von der Produktion bis zur Anlieferung bei Fahrzeughändlern spezialisiert. Mit Hilfe von Partner- und Lieferantenkooperationen hat die Hödlmayr Gruppe ein flächendeckendes und höchst effizientes internationales Fahrzeug-Logistik-Netzwerk geschaffen.

Die Firmengründung erfolgte 1954 durch Johann Hödlmayr auf dem ehemaligen elterlichen Bauernhof in Schwertberg in OÖ mit Viehtransporten und Schotterabbau. 1961 erfolgte der Einstieg in das Fahrzeug-Transport-Geschäft mit zwei PKW-Transportern. In den 80er Jahren diversifizierte Hödlmayr seine Dienstleistungen um ausgedehnte Aktivitäten im Pre-Delivery-Service-Bereich und unternahm den ersten Schritt zur Internationalisierung mit dem Kauf der deutschen Spedition Schmidt in Rosenheim. 1996 verpasste sich die Hödlmayr-Gruppe eine neue Konzernstruktur und steuert ihr Standorte seit dieser Zeit als Konzernholding Hödlmayr International AG. Ab 2001 erfolgte die strategische Ausrichtung des Hödlmayr-Konzerns auf die Märkte Südost-Europas und die Releasing Agent Tätigkeiten (Übernahmespediteur, der auch für die gesamte Qualitätskontrolle der Neufahrzeuge zuständig ist) für namhafte Autokonzerne werden gestartet. Die Schonung der Umwelt ist bei Hödlmayr ein wichtiges Thema und die Weiterentwicklung und Realisierung der Logistiklösungen für die Transport-Verlagerung von der Straße auf die Schiene sowie auf den Wasserweg stellen für die Hödlmayr-Gruppe eine wichtige Herausforderung dar.

Andreas Sundl, Geschäftsführer von Hödlmayr Logistics fasst die Anforderungen an einen führenden Logistiker zusammen: „Es ist das Ziel jedes Logistikunternehmens, die Güter so effizient und kostengünstig wie möglich zu transportieren und organisieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich um wertvolle Güter handelt, wie im Falle Hödlmayr, um fabrikneue Fahrzeuge. Hier gilt es neben den zeitlichen Rahmenbedingungen, auch um zusätzliche Prozessschritte, wie herstellerspezifische Import-Ausstattungen anzubringen, die Fahrzeuge zu reinigen, in die Logistikkette zu integrieren sowie für die termingerechte Auslieferung beim Fahrzeughändler zu sorgen.“ Um diese Herausforderungen meistern zu können, wurden bei Hödlmayr in der Vergangenheit die einzelnen Prozesse detailliert festgelegt MitarbeiterInnen für diese speziellen Prozesse geschult. Andreas Sundl, Geschäftsführer Hödlmayr Logistics GmbH Bild: Hödlmayr International Ausgangslage

Die Potentiale der „alten“ Lösung lagen auf der Hand. Durch die notwendigen Spezialkenntnisse, die nicht jedem Mitarbeiter verfügbar sind, hatte Hödlmayr jeweils kosten- und zeitintensive lange Einschulungsphasen bei neuen Mitarbeitern und vor allem nur eingeschränkte Vertretungsmöglichkeiten zwischen den Mitarbeitern im Falle von Abwesenheit. Aufgrund dieser Tatsache wurde entschieden, die Logistik-Prozesse am Standort Schwertberg informationstechnisch zu unterstützen. Im Zuge von intensiven Vorerhebungen wurde eine Lösung auf Basis „Digital Graffiti" ausgewählt (eine gemeinsame Entwicklung von Siemens Corporate Technology und der Johannes Kepler Universität Linz). Diese Technologie wurde mit einem heuristischen Optimierungsframework, das ebenfalls von der Partnergruppe stammt, kombiniert. Anforderungen Geschäftsführer Sundl präzisiert die Anforderungen an die neue Lösung wie folgt: „Uns war klar, dass wir ein großes Potenzial hatten. Wir mussten nur einen Weg finden, die Fahrzeuglogistik weiter zu optimieren, um vermeidbare Fahrten zu minimieren. Und die Basisaufgabe dabei war die Analyse der Kernprozesse.“

Lösung

Die bestehenden Prozesse wurden analysiert und einer eingehenden Optimierung unterzogen. Diese Prozessschritte wurden dann als Aufgabenfolgen hinterlegt mit ihrem gesamten Workflow und den dazu benötigten Daten. Das wurde für alle Jobspezialisten gemacht, wie die Fahrzeugübersteller, Fahrzeuginspekteure, Areal-Verteiler usw. Die daraus entstehenden Prozesse mündeten in zwei Softwarebestandteile: Einem „Graffiti-Mobile-Client“, mit ihm wird dem jeweiligen Mitarbeiter eine Rolle zugewiesen und dann die Prozessfolge vorgegeben. Und einem Leitstand, um jederzeit realtimefähig in die Disposition und Aufteilung eingreifen zu können.

Damit die Logistik optimal arbeitet, wurde - basierend auf einem ebenfalls erstellten Regelwerk -eine Lagerstrategie erarbeitet, die abhängig von der Lagersituation und den ausständigen Aufträgen eine quasi-optimale Disposition der Fahrzeuge inklusive dem nächsten Auftrag für den Mitarbeiter ermittelt. Damit hier nicht die Gefahr einer mehrfachen Datenhaltung besteht, wurde als zentrale Datensenke die bestehende IBM AS400 von Hödlmayr benutzt. Die Kommunikation der mobilen Geräte erfolgt über HSDPA (High Speed Downlink Packet Access).

Bei der Wahl der mobilen Geräte vertraute Hödlmayr auf die jahrelange Kompetenz von unit-IT im mobilen Umfeld und die Erfahrung des strategischen Partners Motorola. Es werden mittlerweile 30 Geräte des Typs MC9500 für die Lösung verwendet. Der robuste und moderne mobile Motorola Computer aktuellster Technologie unterstützt die Verwendung von Ortsinformationen in den Anwendungen, verfügt über modernstes Energiemanagement, zeigt Ladestatus und Leistungsfähigkeit des Akkus und bietet durch sein universelles Zubehörsystem hohe Flexibilität in der Verwendung. Motorola MC9500 Handheld Bild: Motorola Technische Realisierung

Der mobile Client wurde auf der zukunftsträchtigen Basis von MS.NET aufgebaut. Beim Leitstand wurde der Java-Technologie mit C++ Bestandteilen für die zeitkritischen Berechnungen vertraut. Das Optimierungsframework läuft vollständig auf einer C++ Basis, um die Rechenpower vollständig ausschöpfen zu können. Als Kommunikationstechnologie zwischen Digital Graffiti, dem Optimierungsframework, der AS400 und den mobilen Clients wurde den REST-Webservices aufgrund der Plattformverfügbarkeit und Einfachheit der Zuschlag gegeben. Nutzen und Vorteile Die Lösung, die seit Herbst 2011 nun vollständig produktiv läuft, bringt neben totaler Transparenz der Lagerführung, eine durchgehende Realtime Kommunikation und jederzeitige rasche Lokalisierung von Fahrzeug und Lagerplatz. Weiters ist der Lager- und Prozessstatus mithilfe des neuen Leitstandes jederzeit aktuell und überprüfbar. Der Leitstand ist das administrative Herzstück der Lösung. Hier gibt eine permanente Eingriffsmöglichkeit in den Prozessablauf, denn jeder Mitarbeiter kann jederzeit mit dem Leitstand kommunizieren, um Unklarheiten zu beheben oder potenzielle Fehlersituationen auszuschließen und umgekehrt. Durch das integrierte Optimierungsframework ist die Auftragszuteilung und -durchführung zeit- und streckenoptimiert unter Berücksichtigung der Rolle des Mitarbeiters möglich. Jeder Fahrzeug-Übersteller, mit einem mobilen Endgerät ausgestattet, kann autonom arbeiten.

„Da die Erweiterung der Standorte einfach und kostengünstig möglich ist, ist angedacht, auch weitere Hödlmayr-Standorte auszustatten,“ zeigt Andreas Sundl das Zukunftsszenario auf. Karl-Heinz Täubel, Geschäftsführer unit-IT Bild: unit-IT Karl-Heinz Täubel, Geschäftsführer von unit-IT zur Grafik-Mobillösung bei Hödlmayr: „Mit dem Mobility Know-how der unit-IT und in Zusammenarbeit mit dem Team von Prof. Gustav Pomberger der Johannes-Kepler-Universität in Linz ist es gelungen, ein effektives und maßgeschneidertes Mobil-Logistikpaket für Hödlmayr Logistics auf Basis Digital Graffiti zu schnüren und damit auch die gewünschten Optimierungspotenziale tatsächlich zu lukrieren. Als weitere Anwendungsmöglichkeiten für diese grafikbasierte Lösung sind auch Anforderungen in den Bereichen Flottenmanagement, Routenverfolgung, Lagerlogistik und Logistikoptimierung perfekt umsetzbar.“