Verband der Bahnindustrie : Export-Spitzenreiter und Patent-Weltmeister

Eine Exportquote von 70 Prozent zeigt, dass sich die österreichischen Betriebe auch international behaupten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist dabei ihre Innovationskraft: Mit 41 Patenten pro einer Million Einwohner liegt die Branche weltweit auf Platz Eins. Das ergibt eine Studie, die heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Infrastrukturminister Jörg Leichtfried, Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG, Thomas Karl, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie, und Christian Helmenstein, Leiter des Economica Instituts, präsentiert wurde. Das Infrastrukturministerium unterstützt die Bahnindustrie jährlich mit über zwei Milliarden Euro an Investitionen in Schienen-Infrastruktur, Verkehrsbestellungen und Forschungsförderung.

„Die öffentliche Hand ist ein starker Partner für die Bahn-Industrie und trägt maßgeblich zu ihrem Erfolg bei: Wir nehmen in den kommenden Jahren über 16,4 Milliarden Euro für die Schienen-Infrastruktur in die Hand und sorgen so für heimische Nachfrage. Und wir fördern die Entwicklung neuer Technologien, mit denen unsere Betriebe international punkten“, so Infrastrukturminister Jörg Leichtfried. Das Infrastrukturministerium investiert allein 2017 rund 2,1 Milliarden Euro in Bahn-Infrastruktur, bestellt Zugkilometer im Gegenwert von rund 740 Millionen Euro und fördert die Entwicklung innovativer Bahn-Technologien mit etwa zehn Millionen Euro. Infrastrukturminister Leichtfried fordert einen Investitionsschub in der EU: „Wir brauchen neue Spielregeln in Europa: Es muss etwa möglich sein, öffentliche Investitionen abzuschreiben, oder sie per ‚Golden Rule‘ gänzlich aus den Staatsschulden auszunehmen. Denn wenn die EU-Länder in den Ausbau ihrer Bahn investieren, haben unsere Betriebe volle Auftragsbücher.“

Die heimische Bahnindustrie weist sehr hohe Wertschöpfungs- und Beschäftigungsmultiplikatoren auf. Bei einem Umsatz von 3,1 Milliarden Euro beträgt der Wertschöpfungsbeitrag inklusive der multiplikativen Effekte 2,1 Milliarden oder einen Anteil an der Bruttowertschöpfung von 0,7 Prozent. Jeder 142. in Österreich erwirtschaftete Euro ist somit unmittelbar oder mittelbar auf die österreichische Bahnindustrie zurückzuführen.

Die ÖBB und die Bahnindustrie haben ein gemeinsames Ziel: „Wir wollen die Bahn noch attraktiver machen, noch mehr Menschen für die Bahn begeistern und mehr Güter auf die Schiene bringen. Gemeinsam mit dem Infrastrukturministerium investieren wir bis 2022 über 15 Milliarden Euro in modernste Bahninfrastruktur, damit die Schiene noch wettbewerbsfähiger wird gegenüber der Straße. 2026 wird man Klagenfurt von Wien in nur 2:40 Stunden erreichen, die Südstrecke wird dann auch für Gütertransporte konkurrenzlos schnell und effizient sein. Die ÖBB profitiert von einer starken Bahnindustrie – und die Bahnindustrie von einem starken Heimmarkt und der Expertise der ÖBB. Diese starke Partnerschaft nützt den Bahnkunden und dem Standort Österreich.“ so Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG. 9.000 Beschäftigte erwirtschaften 3,1 Milliarden Euro Umsatz mit einer Exportquote von 70 Prozent

In Österreich sind über 9.000 Personen in den Unternehmen der Bahnindustrie beschäftigt und erwirtschaften 3,1 Milliarden Euro an Umsatz. Die innovativen Lösungen und Produkte der österreichischen Bahnindustrie werden weltweit exportiert – die Exportquote beträgt rund 70 Prozent, so die aktuelle Economica-Studie, die im Auftrag des Verbandes der Bahnindustrie erstellt wurde. „Wir exportieren mehr als zwei Drittel unserer Produkte weltweit. Unsere wichtigsten Exportländer sind Deutschland, gefolgt von der Schweiz, Japan und Großbritannien. Im Jahr 2015 wurden nur im Bereich Schienenfahrzeuge und zugehörige Ausrüstungen im Wert von 1,27 Milliarden Euro exportiert, während die Importe bei 0,61 Milliarden Euro lagen. Gleichzeitig schaffen wir hohe Wertschöpfung in Österreich“, erklärt Thomas Karl. Bild: Verband der Bahnindustrie