Siemens Österreich : Fahrerloser U-Bahn-Betrieb ausgebaut

Siemens rüstete die U-Bahnlinie 9 in Barcelona bereits 2009 für den fahrerlosen Betrieb aus. Nun ist die rund 20 Kilometer lange Erweiterung in Betrieb gegangen
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Siemens rüstete die Strecke mit einem automatischen Zugbeeinflussungssystem für den fahrerlosen Betrieb aus. Das Funksystem zur automatisierten Zugsteuerung liefert Echtzeitdaten zu Fahrzeugpositionen und Geschwindigkeit und erhöht damit Zugfolge und Passagierkapazität.

Die Linie 9 durchquert mit über 30 Kilometern Länge und 23 Stationen ganz Barcelona und ist damit die längste fahrerlose Metrolinie Europas. Vor fünf Jahren war der erste, elf Kilometer lange Teil der Linie eröffnet worden; die Fortführung der Strecke zum Flughafen ist 20,7 Kilometer lang. Unterwegs kann an 15 Stationen ein- und ausgestiegen werden. Für die Aufrüstung setzte Siemens das automatische Zugsicherungssystem Trainguard MT ein, das mittels Funktechnologie (Communications-Based Train Control, CBTC) einen vollautomatischen Betrieb ermöglicht. Für zusätzliche Sicherheit sorgen spezielle Bahnsteigtüren: Ähnlich wie Shuttle Züge auf den großen Flughäfen, ist der Bahnsteig mittels Glastüren von den Gleisen getrennt. Erst wenn der Zug im Bahnhof anhält, gehen diese auf.

Die Linie ist für ein erwartetes Verkehrsaufkommen von rund 330.000 Fahrgästen pro Tag ausgelegt und bietet eine maximale Beförderungskapazität von rund 165 Millionen Fahrgästen jährlich. Momentan befindet sich ein zusätzlicher 18 Kilometer langer Teil der Linie im Bau. Im Endausbau soll die Linie eine Gesamtlänge von etwa 50 Kilometern haben, wovon nur vier Kilometer oberirdisch verlaufen.

Siemens hat über 300 Streckenkilometer in aller Welt mit Signaltechnik für den fahrerlosen Betrieb ausgerüstet. Neben der Linie 9 in Barcelona, betreibt Siemens auch die Linie L in New York (USA), die Line 4 in São Paulo (Brasilien) sowie die Linien 1, 14 und 4 in Paris mit diesem System.