Case Study : Fronius verjüngt Stapler in den Niederlanden

Fronius bei Hartog & Bikker Logistics
© Fronius International

Sie stapeln sich mehrere Meter hoch: Rund 30.000 vollbeladene Paletten mit (leeren) Getränkedosen, die auf die Befüllung mit Bier, Soft- oder Energydrinks warten. Im Lager der Bikker Logistics in Oss im niederländischen Brabant werden die Dosen gelagert, ehe sie zu den Abfüllern transportiert werden.

Neun elektrisch betriebene Flurförderzeuge von Still und R&W sind hier unterwegs, bewegt im Drei-Schicht-Betrieb an sechs Tagen in der Woche. Um eine hohe Verfügbarkeit der Flotte sicherzustellen, sind die elektrischen Stapler mit 80-Volt-Wechselbatterien ausgestattet. Aufgeladen werden sie an einer zentralen Ladestation. „Die Batterien unserer Stapler sind teilweise schon über zehn Jahre alt“, erklärt Sander Schuijers, Warehouse Manager bei Bikker Logistics.

In der Vergangenheit kam es damit immer wieder zu Problemen. Häufig waren die älteren Batterie-Modelle nur unzureichend geladen, und es traten oft kleinere Defekte auf. „Dadurch konnten wir uns nicht mehr zu hundert Prozent auf die Verfügbarkeit unserer Flotte verlassen. Die fehlerhaften Ladezyklen wirkten sich negativ auf die Batterien aus. Das war für uns sehr ärgerlich und kostete aufgrund des zusätzlichen Wartungs- oder Reparaturaufwands deutlich Zeit und Geld“, erzählt Schuijers.

Unterschätzter Hebel Ladetechnik

Damit solche Probleme nicht mehr auftreten, tauschten die Logistikspezialisten kontinuierlich die alten Ladegeräte gegen die Batterieladetechnik von Fronius aus. Heute besteht die Ladestation nur noch aus Geräten der Österreicher. Geliefert und eingerichtet wurden sie vom niederländischen Vertriebspartner von Fronius, R&W Batterijen. „Wenn es um den Energieverbrauch und die Leistung der Stapler geht, betrachten viele Anwender meist nur die Batterien und die Fahrzeuge selbst“, sagt Stevan van Laar, Account Manager bei R&W. „Gerade aber in der Ladetechnik steckt häufig am meisten Optimierungspotenzial.“

Individuelle Kennllnien

Im Einsatz hat Bikker Logistics die Ladegeräte der aktuellen Generation der Produktfamilie Selectiva. Sie verfügen über den Ri-Ladeprozess. Das Geheimnis: Anders als herkömmliche Technologien folgt dieser Prozess keiner starren Kennlinie mit fixem Strom über die Batteriekapazität. Er ergibt sich stattdessen aus dem Innenwiderstand (Ri) der Batterie, der unter anderem von deren Spannung, Kapazität und Ladezustand abhängt. „Damit ist jeder Ladevorgang einmalig, mit individueller Kennlinie“, erklärt Stefan van Laar.

„Außerdem werden Verluste während der Hauptladephase, welche die Energiebilanz verschlechtern sowie zur schädlichen Erwärmung der Batterie führen, auf ein Minimum reduziert.“ Die Selectiva-Ladegeräte von Fronius haben zudem eine spezielle Refresh-Kennlinie. Sie verhilft tiefentladenen und sulfatierten Batterien wieder zu besserer Leistungsfähigkeit.

Plug and Play

Auch Warehouse Manager Sander Schuijers ist von der Ladetechnik überzeugt: „Die schonende und angepasste Ladung erhält die Kapazität der Batterien und verlängert ihre Brauchbarkeitsdauer. Damit konnten wir unsere Betriebskosten senken und insbesondere die Verfügbarkeit der Flurförderzeug-Flotte erhöhen.“ Der Austausch und das Anschließen der Batterien funktionieren sehr unkompliziert. Die Mitarbeiter entnehmen die schweren 80-Volt-Batterien mit einem Handhubwagen aus dem Fahrzeug, befördern sie vorsichtig auf die Abstellfläche und tauschen sie gegen eine vollgeladene aus. Dieser Vorgang dauert nur wenige Minuten, danach ist der Stapler wieder einsatzbereit.

Die Mitarbeiter müssen lediglich den Stecker einstecken. Der Rest erledigt sich dann automatisch. „Mit der neuen Ladetechnik von Fronius funktionieren auch in die Jahre gekommene Batterien wieder zuverlässig. Häufige Ausfälle gehören damit der Vergangenheit an“, resümiert Sander Schuijers.

Auftraggeber

Die niederländische Hartog & Bikker Logistics (Zoeterwoude-Rijndijk, NL) ist Teil der Meeus-Gruppe hat sich auf Volumengüter spezialisiert und zu einem der wichtigsten europäischen Transportunternehmen für dieses Segment entwickelt.

Auftragnehmer

Fronius International (Hauptsitz: Pettenbach, OÖ) beschäftigt weltweit rund 3.800 Mitarbeiter in den Bereichen Schweißtechnik, Photovoltaik und Batterieladetechnik. Der Exportanteil von rund 89 Prozent wird mit 28 internationalen Fronius-Gesellschaften und Vertriebspartnern oder Repräsentanten in mehr als 60 Ländern erreicht. Bis heute hält das Unternehmen mehr als 1.200 Patente.