Rohstoffe : Lieferverzögerungen und Preisanstiege: Wenn die Paletten ausgehen

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Im Jahr 2020 sorgte zunächst die Covid-19-Pandemie zu einem Rückgang der Holzlieferungen aus Skandinavien und Osteuropa geführt. Derzeit besteht eine erheblich gestiegene Nachfrage aus den USA, bedingt durch einen Rückgang der Holzlieferungen aus Kanada. Gleichzeitig wächst die Holznachfrage aus Asien, speziell aus China. Diese veränderte Marktsituation hat zu einer Verknappung der qualitativ hochwertigen Nadelhölzer (Fichte, Tanne und Kiefer) geführt.

„Diese werden auch für die Produktion von EPAL-Paletten verwendet. Die Verknappung des Palettenholzes bewirkt teilweise Lieferverzögerungen und lässt die Preise für Palettenholz nahezu wöchentlich steigen, was sich unmittelbar auf die Preise für EPAL-Paletten auswirkt“, berichtet Bernd Dörre, Managing Director der European Pallet Association (EPAL).

Langjährige Beziehungen zählen

Die Hersteller von EPAL-Paletten seien darum bemüht, in ständigem Kontakt mit den Lieferanten von Palettenholz und mit ihren Kunden, die Lieferung von EPAL-Paletten zu gewährleisten und die wachsende Nachfrage der Transport- und Warenlogistik nach tauschfähigen EPAL-Paletten zu erfüllen. Wesentliche Bedeutung besitzen in dieser schwierigen Marktsituation die langjährigen Vertragsbeziehungen zwischen den Herstellern von EPAL-Paletten und ihren Holzlieferanten. „Die Hersteller von EPAL-Paletten arbeiten zum Teil bereits seit Jahrzehnten mit ihren Holzlieferanten zusammen und können sich in der Regel auf vereinbarte Liefermengen und -termine verlassen, sodass bislang keine nennenswerte Verzögerung bei der Auslieferung von EPAL-Paletten aufgetreten ist. Dies wird auch durch die Produktionszahlen für das Jahr 2020 und für die Monate Januar und Februar 2021 bestätigt“, so Dörre.

Wer bezahlt, sollte liefern können

Allerdings sind mit den Holzpreisen auch die Produktionskosten und daher die Preise für neue EPAL-Paletten gestiegen. „Die Hersteller von EPAL-Paletten berichten uns, dass auf Seiten ihrer Kunden, den Verwendern von EPAL-Paletten, dank der oft sehr langjährigen Vertragsbeziehungen Verständnis für die notwendigen Preisanpassungen besteht. Solange die Hersteller von EPAL-Paletten in der Lage sind, die gestiegenen Preise für Holz zu zahlen, weil auf Seiten ihrer Kunden die Bereitschaft besteht, den hierdurch bedingten Anstieg der Preise für Paletten mitzutragen, ist daher nicht mit Lieferengpässen zu rechnen“, erläutert Dörre. „Die Hersteller von EPAL-Paletten wissen zugleich um die Bedeutung der Planungssicherheit für die Palettenlogistik von Handel, Industrie und Logistik und werden mit ihren Kunden alle notwendigen Maßnahmen zur Gewährleistung der termingerechten Belieferung ergreifen. Es ist daher allen Verwendern von EPAL-Paletten zu empfehlen, in ständigem Kontakt mit ihren Herstellern und Lieferanten von EPAL-Paletten die benötigten Mengen und die Liefertermine zu besprechen.“

Kein Ende vor Jahresende 2021

Derzeit wird davon ausgegangen, dass die gestiegene Nachfrage nach Holz und die hiermit verbundenen Konsequenzen für Liefermengen und Preise mindestens bis zum Jahresende 2021 andauern wird. Das gilt insbesondere dann, wenn im Laufe des Jahres 2021 in Europa die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geringer werden sollten und dies zu einer konjunkturellen Erholung führt.