Stapler : Linde vernetzt seine Gegengewichtstapler

Linde Material Handling Gegengewichtstapler
© Linde Material Handling

Eine zentrale Neuerung ist die serienmäßige Vernetzung: Fahrzeugdaten werden unter Anwendung höchster Sicherheitsstandards an einen zentralen westeuropäischen Cloudserver übertragen, auf den Kunden und Vertriebspartner Zugriff haben. Umgekehrt können Daten empfangen und verarbeitet werden. So lassen sich zukünftig Software-Updates „over the air“ einspielen oder Funktionen wie etwa die Lastgewichtanzeige freischalten.

Mehr Sicherheit durch bessere Sicht

Die Sichtfelder durch den Hubmast wurden um 20 Prozent im Vergleich zum Vorgängermodell vergrößert. Schlanke A-Säulen und asymmetrische Mastprofile eröffnen zusätzliche Sichtfenster, die das millimetergenaue Positionieren der Last erleichtern. Das flachere Gegengewicht erlaubt freiere Sicht nach hinten; oben verbindet ein Panzerglasdach maximale Sicht mit bestmöglichem Schutz.

Auch seitlich bietet die sogenannte Wetterschutz-Kabine der neuen Linde-Modelle H20 bis H35 optimalen Durchblick – dank vollverglaster Türen. Das „Protector Frame“-Konzept mit oben liegenden Neigezylindern und tragendem Rahmen sorgt außerdem für Maststabilität und höchste Resttragfähigkeit.

In puncto Sicherheit verfolgt Linde Material Handling die „Vision Zero“: Die Zahl der Unfälle soll langfristig auf null gesenkt werden. Dazu tragen optionale Lichtlösungen wie LED-Stripes und VertiLight für blendfreie Ausleuchtung bei – und „intelligente Beifahrer“ wie die Warn- und Assistenzsysteme Linde Safety Pilot oder Linde Safety Guard, die den Fahrer mit wichtigen Zusatzinformationen versorgen und Fehlern und Unfällen vorbeugen. Serienmäßig verbaut ist der Linde Load Assist. Er greift sichernd ein, sobald sich die Last in die Nähe der Traglastgrenze bewegt.

Um den Fahrer herum konstruiert

Die neue Linde-Staplergeneration wurde um den Fahrer herum konstruiert: Die Trittstufe ist lediglich 465 Millimeter hoch und gut doppelt so breit wie bisher. Platz nimmt der Fahrer auf einer von insgesamt zwölf unterschiedlichen Sitzvarianten – das Spektrum reicht bis zum beheizbaren Superkomfort-Sitz mit separat verstellbarer Lehne und automatischer Gewichtsanpassung. Das Cockpit bietet gut zehn Zentimeter mehr Kopffreiheit; in die Armlehne (Linde Load Control) wurden auch frei konfigurierbare Schalter integriert.

Serienmäßig sind alle Stapler mit elektronischer Gurtschlossüberwachung ausgestattet: Schnallt sich der Fahrer nicht an, bewegt sich der Stapler nur in Kriechgeschwindigkeit fort.

Modulares Konzept

Auch konzeptionell läutet die Baureihe eine neue Ära bei Linde Material Handling ein: Sie markiert das Ende der konstruktiven Trennung von verbrennungsmotorisch und elektrisch angetriebenen Staplern.

Alle neuen Gegengewichtstapler im Traglastbereich von 1,2 bis 8 Tonnen basieren zukünftig auf einem gemeinsamen Modulkonzept. Damit erleichtert Linde Material Handling seinen Kunden den Transformationsprozess in Richtung nachhaltiger Antriebskonzepte.

Dass die Stapler mit Diesel-, Treib- und Erdgasantrieb den Auftakt des neuen Plattformkonzepts bilden, hat einen plausiblen Grund: „Wir wollten die für diese Traglastklasse gültige Abgasgesetzgebung der EU Stufe V mit einem neuen Fahrzeug realisieren und unseren Kunden einen Verbrennungsmotorstapler liefern, der neue Maßstäbe in der Branche setzt und für sämtliche Industrie-4.0-Anwendungen vorbereitet ist“, sagt Stefan Prokosch, Senior Vice President Productmanagement Industrial Trucks Counterbalance bei Linde Material Handling. „Das ist uns mit dem jetzt vorgestellten Staplermodell gelungen.“