Case Study : MiR stattet ICM aus

Mobile Industrial Robots für ICM
© Mobile Industrial Robots

Rund 31.000 Paletten erreichen jedes Jahr das Hochregallager von ICM in Odense. Das entspricht rund 100.000 Aufträgen. Da der Großteil davon bereits am nächsten Tag ausgeliefert werden muss, setzt der Großhändler für Arbeitsschutzausrüstung auf chaotische Lagerhaltung, organisiert durch ein Lagerverwaltungssystem. Auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten stießen Dänen auf einen Nachbarn: auf Mobile Industrial Robots.

Da bei ICM der Palettentransport im Vordergrund steht, entschied sich das Unternehmen für den MiR1000, der mit einer Traglast von einer Tonne auch gut beladene Europaletten sicher befördert. Heute unterstützen drei MiR1000 die ICM-Mitarbeiter in Odense dabei, Paletten von der Warenannahme zu den bis zu zwölf Meter hohen Regalgängen zu transportieren.

Dort platzieren sie sie auf einer speziellen Hebevorrichtung, dem MiR PalletRack. Hochregalstapler nehmen die Palette von dort auf und heben sie in das vorgesehene Regal. „Die Fahrer der Hochregalstapler melden, wenn sie eine Palette vom PalletRack aufgenommen haben“, erzählt Jesper Lorenzen, Lagerassistent und verantwortlich für die Warenannahme bei ICM A/S. „Dann sende ich per Knopfdruck auf meinem Tablet einen Roboter auf den Weg, sodass sichergestellt ist, dass die Hochregalstapler immer mit Paletten versorgt sind.“

Zeit für Wichtigeres

Die Automatisierung dieses Prozesses, den die Mitarbeiter zuvor manuell verrichteten, spart 40 Stunden Personalstunden pro Woche. Die so gewonnene Zeit kann das Logistikpersonal nutzen, um sich komplexeren Aufgaben zu widmen, etwa in der Planung oder Prozessoptimierung. Die Paletten und ihre Ladung zu priorisieren, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die Erfahrung und Expertise erfordert, weil dabei viele Parameter eine Rolle spielen.

Daher muss diese Aufgabe von Menschen erledigt werden. „Die Roboter sparen uns Zeit, die wir nun nutzen können, um unsere internen Prozesse zu optimieren“, sagt Lorenzen. „Wir haben uns schnell an die neue Technologie gewöhnt und gelernt, auf völlig neue Weise zu arbeiten. Je mehr wir sie anwenden, desto mehr Zeit sparen wir durch die Roboter.“

Kooperation mit dem Menschen

Das Intralogistik-Konzept von ICM besteht nun aus drei mobilen Robotern, vier bemannten Hochregalstaplern, zehn Handhubwagen und 26 Mitarbeitern, die eng miteinander interagieren. Waren die Gänge im Lager durch das hohe Verkehrsaufkommen zuvor voll und unübersichtlich, geht es seit der Einführung der mobilen Roboter geordneter zu. Diese haben viele der zuvor eingesetzten Stapler abgelöst. Die Fahrer der Hochregalstapler nutzen eine Karte auf ihrem Tablet im Truck, um jederzeit einsehen zu können, wo die Roboter gerade unterwegs sind. So nehmen die Fahrzeuge aufeinander Rücksicht und vermeiden, sich gegenseitig im Weg zu stehen.

Die Roboter selbst vermeiden Kollisionen durch ihre Sensorik und integrierte Sicherheitsalgorithmen. Dank dieser bleiben sie automatisch stehen oder weichen aus, wenn sie auf einen Menschen, ein Objekt oder ein anderes Flurförderzeug treffen. Durch Pieptöne und Signalleuchten machen sie die Mitarbeiter in den betriebsamsten Bereichen zusätzlich auf sich aufmerksam.

Das Flottenmanagement MiR Fleet stellt zugleich sicher, dass die anfallenden Aufträge immer an den am nächsten befindlichen Roboter delegiert werden. Überdies schickt es die Roboter zwischen ihren Fahrten automatisch zu einer Ladestation, um Ausfälle zu vermeiden.

Die logistischen Prozesse bei ICM laufen nun dank des Zusammenspiels von mobilen Robotern, Mitarbeitern und Staplern reibungsloser und effizienter ab als zuvor. So kann der Großhändler zeitkritische Aufträge zuverlässig bedienen und seine Kunden rechtzeitig beliefern. Lagermanager Brian Brandt zufolge hat der Robotereinsatz auch das Arbeitsklima verbessert, da die Mitarbeiter nun weniger Zeit in den repetitiven Transport schwerer Lasten stecken müssen.

Auch die einfache Bedienung der Roboter hat den Lagermanager überzeugt. Ihre intuitive, webbasierte Benutzeroberfläche ist über PC, Tablet oder Mobiletelefon abrufbar. „Die Bedienung der MiR-Roboter ist so einfach, dass ich einen wildfremden Menschen von der Straße holen könnte, und er würde direkt wissen, was zu tun ist“, meint Lagermanager Brian Brandt.

Weitere Automatisierung geplant

Das Management von ICM sieht großes Potenzial darin, weitere Prozesse mithilfe der mobilen Roboter zu automatisieren. Dabei denken Supply Chain Director Søren Jepsen und sein Team beispielsweise an den Gütertransport von der Kommissionierung bis zur Warenauslieferung. Dank MiR Fleet ist der Robotereinsatz skalierbar und lässt sich flexibel an die Bedarfslage des internationalen Großhändlers anpassen.

Auftraggeber

Der Großhändler ICM (Odense, DK) ist Skandinaviens führender Anbieter von Arbeitsschutzausrüstung. Zum Prtfolio gehören unter anderem Helme, Arbeitshandschuhe oder Erste-Hilfe-Sets.

Auftragnehmer

Mobile Industrial Robots (Odense, DK) entwickelt und vertreibt autonome mobile Roboter (AMRs) für den innerbetrieblichen Transport in der Industrie und im Gesundheitssektor. MiR beliefert sowohl mittelgroße Unternehmen als auch große, multinationale Industriekonzerne mit seinen kollaborierenden, mobilen Robotern.