Schiene : ÖBB-ROLA: Angebot Wörgl – Trento wird verdoppelt

AUT FEATURE VERKEHR - OEBB RAIL CARGO GROUP - DIE ROLLENDE LANDSTRAS Laster Lastkraftwagen Lkw Niederflurwaggon Oesterreich Rail Cargo RoLa Rollende Landstraße Schienenverkehr Tirol Verkehr Verkehrsverlagen Straße auf Schiene Zug aufgenommen am 2020-02-17 rights managed ÖBB Österreichische Bundesbahn
© ÖBB/Muehlanger

Ein wesentliches Element für eine rasche und umweltfreundliche Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene ist die Rollende Landstraße (ROLA). Vom Terminal in Wörgl aus betreibt die Rail Cargo Group (RCG), als ÖBB-Güterverkehrstochter, neben der Relation zum Brenner auch die grenzüberschreitende Verbindung zwischen Wörgl und Trient (Trento). Das Angebot auf dieser Achse musste im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie stark reduziert werden bzw. aufgrund behördlicher Anordnungen von 11. März bis 21. Juni 2020 und von 4. Dezember 2020 bis 17. Jänner 2021, komplett eingestellt werden. Nun nimmt die ROLA zwischen Wörgl und Trento wieder Fahrt auf.

Ab 6. April 2021 wird das Angebot auf der Brennerachse zwischen Wörgl und Trento wieder mit einem täglichen Zugpaar bedient. Für das Transportgewerbe stehen somit sechs Rundläufe auf dieser Achse pro Woche zur Verfügung, was einer Verdoppelung des derzeitigen Angebots entspricht. Bei stärkerer Nachfrage könnte das Angebot auch noch weiter nach oben geschraubt werden.

Vorteile der ROLA

Das Transportgewerbe kann während der ROLA Fahrtzeit die gesetzliche Lenk- und Ruhezeit in Bewegung am Zug verbringen. Ein weiterer Vorteil für die Anrainerinnen und Anrainer entlang der Bahnstrecke: Sämtliche ROLA-Niederflurwagen sind dabei bereits mit Scheibenbremsen ausgestattet und daher lärmarm. Auch die restliche in Österreich in Betrieb befindliche Güterwagenflotte der RCG wird bis Ende dieses Jahres vollständig auf leisen Bremssohlen unterwegs sein. Eine bedeutende Änderung für Tirol werden überdies die sogenannten „Quieter Routes“ bringen, die ab 2024 EU-weit eingeführt werden. Ab 2024 müssen alle auf diesen Strecken verkehrenden Güterwagen „leise“ sein. In Tirol wird die Schienenstrecke Kufstein-Brenner zu einer „Quiet Route“, was de facto einem Bann „lauter“ Güterzugwagen in Tirol gleichkommt. Die geforderten Maßnahmen werden etwa eine Halbierung der wahrgenommenen Lautstärke im Güterverkehr bringen.

Achse Wörgl – Brenner gut frequentiert

Der überwiegende Anteil bei der Lkw-Beförderung auf der ROLA konzentriert sich nach wie vor auf die Achse Wörgl – Brenner und retour. Hier stehen bis zu 24 Rundläufe pro Tag für das Transportgewerbe zur Verfügung. Wenn man vom Covid-19-geprägten Jahr 2020 absieht liegt zum Beispiel die Zahl der transportierten Lkw im Monat Februar 2021 bei +30 Prozent gegenüber dem Jahr 2019. Trotz dieser steigenden Tendenz stehen ausreichende Kapazitäten zur Verfügung. Im Preissystem der ROLA, das mit 1. Oktober 2020 in Kraft getreten ist, ist der Basispreis für alle Lkw ≤ 40,5 Tonnen für eine Fahrt pro Richtung um neun Euro reduziert. Zudem wird für alle ROLA Kundinnen und Kunden ab acht Rundläufen je Kalendermonat, die von einem Unternehmen getätigt werden, ein Rundlauf-Rabatt gewährt.