Wearables : So entlasten Exoskelette DPD-Mitarbeiter

Einsatz eines Exoskeletts bei DPD
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Im DPD-Paketzentrum bei Karlsruhe haben DPD-Arbeitskräfte das Exoskelett Cray X von German Bionic im Arbeitsalltag getestet und scheinbar für gut befunden, denn der Test gehe in die Verlängerung, heißt es von DPD.

Die Mitarbeiter schnallen sich Bionics Cray X, ähnlich wie einen Wanderrucksack, auf den Rücken und fixieren es anschließend am Körper. Nur kurz muss sich das Gerät mittels verbauter Sensorik kalibrieren und schon ist es einsatzbereit. Dabei wirke das Cray X auf zweierlei Weise, so DPD in einer Aussendung: Zum einen halte es den Rücken des Trägers stets gerade. Zum anderen helfe das Gerät, den Rücken beim Aufheben eines Paketes wieder aufzurichten. Zwei von einer intelligenten Software gesteuerte Motoren ziehen den Träger hierzu an den Schultern nach oben, die Kraft wird unter anderem auf die Oberschenkel umgeleitet. So entsteht eine Rückenentlastung von bis zu 30 Kilogramm bei jeder Hebebewegung.

Der Standort Malsch bei Karlsruhe sei vor allem aufgrund der Kundenstruktur ein idealer Testballon. Von hier versendet einer der regionalen Großkunden jährlich über 860.000 Pakete mit Kopierpapier. Jedes dieser Pakete wiegt rund 26 Kilogramm. Während des zweimonatigen Pilottests kamen zwei Cray X vor Ort zum Einsatz. „Das Depot Malsch war optimal, um das Cray X unter körperlich besonders anstrengenden Bedingungen zu testen“, sagt Björn Scheel, Chief Operating Officer bei DPD Deutschland.

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Die Mitarbeiter vor Ort sind vom Exoskelett bereits überzeugt: Vor allem bei der Paketentladung aus Wechselbrücken und Sattelschleppern fiel ihre Rückmeldung besonders positiv aus. Denn das Cray X unterstützt sie bei solchen Arbeiten am besten, bei denen sie sich in einem überschaubaren Radius bewegen: „Da das Cray X straff am Körper sitzt und auch mit den Oberschenkeln verbunden wird, schränkt es die Beweglichkeit seines Trägers leicht ein. Bei der Paketentladung bleiben die Mitarbeiter stets an einer Stelle. Daher eignet sich das Cray X hier besonders gut. Für Arbeitsplätze, bei denen große Strecken zurückgelegt werden müssen, eignet es sich weniger“, so Scheel.

Nach diesem ersten Durchlauf folge als nächstes ein Langzeittest, heißt es bei DPD. Das Unternehmen setzt an den Standorten Duisburg, Leupoldsgrün und Malsch in der Folge insgesamt sieben Cray X ein. Dabei wollen DPD und German Bionic intensiv prüfen, welche messbaren Vorteile ein dauerhafter Einsatz bringt, unter welchen Bedingungen das Exoskelett besonders hilfreich ist und ob eine Nutzung auch an anderen Standorten von DPD sinnvoll ist. Überdies wollen beide Partner gemeinsam daran arbeiten, Hardware- und Softwareoptimierungen zu erreichen, die ein noch breiteres Einsatzfeld der Exoskelette bei DPD ermöglichen.