Frachtschiffe : Suezkanal: Rückstau der Schiffe komplett aufgelöst

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Fast eine Woche steckte das 400 Meter lange und über 220.000 Tonnen schwere Containerschiff "Ever Given" im Suezkanal fest, nachdem es auf Sand gelaufen war. Nun hat sich der Rückstau an einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt komplett aufgelöst. Das teilte die ägyptische Kanalbehörde (SCA) am Samstag mit. „Alle seit der Strandung des Containerschiffs 'Ever Given' wartenden Schiffe haben den Kanal durchquert“, hieß es in einer Erklärung. Zuletzt stauten sich dort über 400 Schiffe.

Katastrophale Auswirkungen von Havarien

Nun fordert die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) ein Umdenken bei den massenhaften Gütertransporten. „Dass diese Riesenschiffe zunehmend unsere Küste, Flüsse und Häfen gefährden, scheint eine unabwendbare Tatsache zu sein“, sagt der SDN-Vorsitzende Gerd-Christian Wagner. Deshalb müssten die potenziellen Gefahren reduziert werden, so der Bürgermeister der Hafenstadt Varel am Jadebusen.

In Norddeutschland sollten die Containerhäfen einen Verbund bilden, schlug Wagner vor. Bisher konkurrieren Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven um Containerschiffe. Das bedeutet, dass auch die größten Schiffe über die Elbe bis Hamburg fahren müssen. Die 400 Meter lange "Ever Given" habe schon 2019 in Hamburg einen Unfall gehabt, berichtet Wagner. Er erinnerte auch an die "MSC Zoe", die Anfang 2019 bei Sturm auf der Nordsee mehr als 340 Container verloren hatte. Schiffe dieser Größenordnung könnten bei einer Havarie „das Leben und auch die Wirtschaft an der Nordseeküste zerstören“, so Wagner.

Der Containerriese, der bis zu 20.000 Container transportieren kann, gehört zu dem einen Prozent der größten Schiffe auf dem Meer. Experten warnen davor, dass Containerschiffe zu groß werden könnten, um Havarien wirtschaftlich bewältigen zu können. In den vergangenen 50 Jahren stieg die Containerkapazität von Schiffen um rund 1.500 Prozent. Allein im letzten Jahrzehnt verdoppelte sie sich.

Die Macht der Supply Chain

Die Blockade des Suezkanals, über den rund zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt werden, hat laut Schätzungen von Llyod’s List einen Schaden von 400 Millionen Dollar verursacht – und zwar pro Stunde. Jetzt, wo der Verkehrsweg wieder freigelegt ist, drohen die Zielhäfen von vielen gleichzeitig ankommenden Schiffen überlaufen zu werden.

„Um effizient planen zu können und Kunden zeitnah über mögliche Lieferverzögerungen zu informieren, benötigen Unternehmen vollkommende Transparenz über ihre globalen Supply Chains“, so Supply-Chain-Expertin Monica Truelsch, Senior Director, Go-to-Market bei Infor. Die End-to-End Transparenz ihrer Supply-Chain ermöglicht es Unternehmen, proaktiv Alternativrouten oder Notfalltransporte per Luftfracht zu planen. Auf diese Weise könnten weitere Störungen vermieden, Umsatzverluste minimiert und das Geschäft bestmöglich am Laufen gehalten werden.