Bilanz : Warum man in Marchtrenk zufrieden ist

Harald Schröpf CEO TGW Logistic Group
© TGW Logistics Group GmbH/APA-Fotoservice/Hinterramskogler

Die Marchtrenker TGW Logistics Group hat ein höchst erfolgreiches Geschäftsjahr hingelegt. 2017/18 stieg der Umsatz im Jahresvergleich um knapp 15 Prozent von 621 auf 713 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl wuchs von 2.776 auf 3.165, und das Ebit erreichte 36,6 Millionen Euro. Im abgelaufenen Jahr steckte TGW zudem 24,2 Millionen in innovative Systeme und Lösungen.

Und CEO Harald Schröpf will genauso weitermachen: „Diesen Weg setzen wir auch im laufenden Wirtschaftsjahr 2018/2019 fort – unter anderem mit Schwerpunkten in den Bereichen Robotics sowie Cognitive Systems. Unser 2018 gegründetes Digital Startup bringt zusätzliche Impulse, etwa im Bereich Connected Warehouse oder Predictive Maintenance. Insgesamt haben wir das Forschungs- und Entwicklungsbudget für das aktuelle Geschäftsjahr um rund 25 Prozent erhöht. Der Großteil davon wird in Österreich investiert.“

Mitarbeiterbeteiligung

Als „Meilenstein“ kündigt Harald Schröpf die Umsetzung eines Mitarbeiterbeteiligungs-Modells an: Für diese Beteiligung wurden aus dem Ergebnis des abgelaufenen Wirtschaftsjahrs 4,1 Millionen Euro dotiert. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, wurden außerdem die Aufwendungen für die innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung im Rahmen der TGW Academy erneut erhöht. Für das mit 1. Juli 2018 gestartete aktuelle Wirtschaftsjahr 2018/2019 prognostiziert Harald Schröpf eine ebenfalls positive Entwicklung für TGW. Derzeit sucht der Systemintegrator insgesamt 400 neue Mitarbeiter, rund 200 davon für seine beiden österreichischen Standorte Wels und Marchtrenk.

Neues Headquarter, neue Offices

Aktiv war TGW 2018 im In- wie im Ausland: Erst im Juni haben 700 Mitarbeiter das neue, hochmodern gestaltete Headquarter TGW Evolution Park in Marchtrenk bezogen. Zudem eröffnete TGW in Atlanta, Seattle und Paris neue Offices, um wichtige Wachstumsmärkte optimal betreuen zu können. Das US-Tochterunternehmen TGW Systems Inc. erwarb zudem ein 16.000 m² großes Gebäude in Michigan. Der Umzug vom bestehenden Standort in Spring Lake beginnt Ende Oktober 2018. Er stärkt einerseits den globalen Fertigungsverbund mit Österreich und China und bietet andererseits ausreichend Platz für das Wachstum des US-Geschäfts. Insgesamt verfügt die TGW-Gruppe damit über ein internationales Netzwerk von 26 Niederlassungen auf drei Kontinenten.

Rovolution

Ein Highlight des Jahres 2018 war die Präsentation von „Rovolution“: Das System zur vollautomatischen Einzelstück-Kommissionierung kombiniert hohe Pickraten mit extremer Zuverlässigkeit und nutzt dazu Erkenntnisse aus den Bereichen Machine Learning, kognitive Robotik und Bilderkennung.

Die zunächst verwendete Ausführung mit einem klassischen Knickarmroboter stieß jedoch an ihre Leistungsgrenzen. Als leistungsstarke Alternative setzen die TGW-Spezialisten nun auf einen so genannten Portalroboter. Sein Vorteil: Er ist schnell und flexibel. Der benötigte Arbeitsbereich lässt sich außerdem in deutlich kompakterer Bauform abbilden, als das mit einem Knickarm möglich wäre. TGW zeichnet dabei für Planung und Entwicklung, Fertigung, Software sowie Steuerung verantwortlich und hält alle wesentlichen Teile der Wertschöpfungskette in der Hand. Die ersten PickCenter Rovolution-Module sind bereits verkauft und kommen bald in Projekten zum Einsatz.