Corona-Krise : Was macht die Pandemie mit den Umsätzen?
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ) hat in einer Umfrage mit 74 Unternehmensvertretern aus Österreich und Deutschland teils große Einschnitte wegen der Corona-Krise prognostiziert. Schon jetzt gibt es bei den Lieferketten teils große Störungen, elf Prozent der Befragten berichten von einer aktuell komplett unterbrochenen Kette.
In der vom 27. März bis 3. April gemeinsam mit der in Deutschland ansässigen Stöhr Faktor Unternehmensberatung und der International School of Management (München) durchgeführten Umfrage wurde eruiert, wie Einkauf und Supply Chain Management die Lage einschätzen.
Gestörte Lieferketten, unsichere Versorgungslage
82 Prozent der Unternehmen erwarten negative Auswirkungen auf ihren Jahresumsatz – teilweise bis zu 30 Prozent und mehr. 63 Prozent melden Störungen in der Lieferkette und eine unsichere Versorgungslage, zusätzlich zu den erwähnten elf Prozent mit komplett unterbrochener Kette.
In 65 Prozent der Betriebe wurde Kurzarbeit verordnet. Ein Drittel stellt derzeit keine neuen Mitarbeiter ein, etwas mehr als ein Drittel verhängte einen Investitionsstopp.
BMÖ-Vorstand Heinz Pechek: „Für Österreich, das deutlich mehr als andere Länder von Zulieferungen an die Automobilindustrie abhängig und vom Tourismus geprägt ist, dürfte das Minuswachstum der Wirtschaftsleistung mit größter Wahrscheinlichkeit wesentlich über den bisherigen Expertenschätzungen liegen, nämlich bei minus 20 Prozent und in Teilen sogar mehr.“ (apa/red)