Containerschiffsverkehr : Weiter Stau im Containerschiffsverkehr - aber nicht in China

CeMAT 2014 vom 19. bis 23. Mai
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"Auffällig ist, dass das Frachtvolumen im Roten Meer, ein Indikator für den europäisch-asiatischen Handel, nun schon seit mehreren Wochen über zehn Prozent unter den eigentlich erwartbaren Mengen liegt", sagte IfW-Forscher Vincent Stamer. Seit der ersten Corona-Welle habe es eine so lange und deutliche Abweichung nach unten nicht mehr gegeben.

"Wir beobachten weiterhin eine auffällige Unwucht in den internationalen Schiffsbewegungen", so Stamer weiter. Das dürfte sich in den Lieferketten und steigenden Preisen bemerkbar machen.

Die Staus im Süden Chinas gelten in der Branche längst als größeres Problem als der einwöchige Stau am Suezkanal, der Ende März durch die Havarie des Containerfrachters "Ever Given" verursacht worden war. Auslöser der Probleme in China war ein Corona-Ausbruch unter Hafenarbeitern im Hafen Yantian, der eine Kettenreaktion mit Staus in etlichen weiteren Häfen auslöste.

Das IfW wertet mit einem Analyse-Tool weltweit Schiffsbewegungen aus, um Rückschlüsse auf die globalen Handelsströme zu ziehen. Dabei werden an- und ablegende Schiffe in 500 Häfen erfasst. Zusätzlich werden Schiffsbewegungen in 100 Seeregionen analysiert. Anhand des Tiefgangs wird außerdem die effektive Auslastung der Containerschiffe gemessen. (apa/dpa)