Transport : Weiterhin Kapazitätsengpässe bei LKW-Transporten in Europa

Transporeon
© Yuri Bizgaimer / Fotolia

Aktuellen Auswertungen des Transport Market Monitors (TMM) der Logistik-Plattform Transporeon zufolge verharrte der Index für die europäischen Straßentransportkapazitäten im Monat Juli mit 76.7 Punkten weiterhin auf niedrigem Niveau und sank gegenüber Juni 2021 leicht um minus 1,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2020 standen jedoch 26,9 Prozent weniger Transportkapazitäten auf dem Spotmarkt zur Verfügung.

Die Analyse wird von der Logistik Plattform Transporeon auf Basis von jährlich über 1,8 Millionen Frachtaufträgen über den Spotmarkt generiert.

„Die Kapazitätsengpässe bei den Transporten von Lkw-Ladungen in Europa halten an“, sagte Nikolay Pargov, Executive Director Freight Procurement & Audit bei Transporeon. Dies führe zu hohen Spotmarktpreisen, während die verfügbaren Kapazitäten auf einem niedrigen Niveau verharren, insbesondere im Automobilsektor.

Die Preise zeigten sich laut Analyse fast unverändert auf hohem Niveau und blieben mit 113,5 Indexpunkten nur minus 2,6 Prozent hinter dem im Juni 2021 gemessenen Dreijahreshoch von 116,6 Punkten zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete der Index im Juli 2021 eine deutliche Steigerung von plus 21,1 Prozent.

Im europäischen Automobilsektor fielen die verfügbaren Straßentransportkapazitäten im Juli 2021 verglichen mit dem Vormonat um -8,3 Prozent auf 69,5 Indexpunkte. Sie liegen damit um -22,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Preise für Transporte im Automobilsektor im Juli 2021 erreichten 103,9 Indexpunkte und bewegten sich damit um +0,9 Prozent leicht über dem Vormonatswert. Verglichen zum Vorjahresmonat lagen sie mit +18 Prozent signifikant höher als im Juli 2020.

„Diese Entwicklung ist auf etliche Faktoren zurückzuführen und erzeugt Inflationsdruck, der die wirtschaftliche Erholung verlangsamen könnte. Auf der Angebotsseite erwarten wir, dass wieder mehr Kapazitäten auf dem Markt verfügbar sein werden – die Nachfrageseite ist jedoch ebenso wichtig“, führte Pargov aus.

Für ihn sei die Hauptfrage, „wie viel der derzeitigen Nachfrage auf der allgemeinen Erholung und dem langfristigen Wachstum beruht und welcher Anteil dem so genannten ‚Bullwhip‘-Effekt geschuldet ist.“