Kommentar : Zur Absage der LogiMAT

© LogiMAT

Jetzt also doch: Mittwochabend gab der Münchener Messeveranstalter Euroexpo bekannt, dass die Stuttgarter LogiMAT 2020 ausfallen wird. Einen Ersatztermin wird es in diesem Jahr nicht geben.

Überraschend kommt dies nicht. In den vergangenen Tagen haben reihenweise Aussteller das Handtuch geworfen. Darunter Schwergewichte wie Jungheinrich, SSI Schäfer, die Kion-Unternehmen Linde MH, Still und Dematic, Toyota MH, Kardex, Crown, you name it …

Die LogiMAT reiht sich damit in die bereits ziemlich prominente Liste an absoluten Leitmessen ein, die vor dem Covid-19-Virus kapitulieren mussten, also abgesagt oder zumindest verschoben wurden.

Etwas eigenartig mutet jedoch die Begründung an. Nahezu alle Aussteller argumentierten ihre Doch-nicht-Teilnahme zuletzt mit dem Wunsch, vor allem die eigenen Mitarbeiter zu schützen und darüber hinaus ihre Geschäftspartner und Lieferanten sowie die mehr als 60.000 erwarteten Besucher.

Seitens des Veranstalters heißt es nun: „[...] Inzwischen spitzt sich das Ansteckungsrisiko jedoch wegen verstärkter und beschleunigter Verbreitung des Coronavirus in Deutschland zu, insbesondere auch in der Region Stuttgart. Das zuständige Ordnungsamt Leinfelden-Echterdingen hat auf dringende Empfehlung des zuständigen Gesundheitsamtes des Landkreises Esslingen heute um 17:17 Uhr dem Messeveranstalter die Absage der LogiMAT 2020 angeordnet. [...]“

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Absage einer so gewaltigen Veranstaltung eine Menge Geld vernichtet. Auf vielen Seiten. Und während die zahlreichen Analysen zu den Auswirkungen der Epidemie auf Lieferketten und die globale Wirtschaft vielen noch etwas virtuell erscheinen – hier werden sie sehr konkret sichtbar.

Aber so leid es mir auch um mein ganz persönliches Vergnügen tut, die spannendste Intralogistik-Messe Europas besuchen zu können, und so sehr ich den dringenden Wunsch des Veranstalters nachvollziehe, die LogiMAT 2020 doch noch über die Bühne zu bringen: Hier geht es – sorry: Pathos – um Menschenleben. Und nicht um das zuständige Ordnungsamt Leinfelden-Echterdingen.