Logistik : Kühne+Nagel: Starker Start ins neue Jahr

Die österreichischen Spediteure klagen über einen unangemessenen Verwaltungsaufwand
© Kühne + Nagel

„Genau vor einem Jahr, als wir noch am Anfang der Pandemie standen, haben wir uns dafür entschieden, unsere bewährte Strategie fortzuführen. Nun zeigt sich, dass diese Entscheidung absolut richtig war: Im ersten Quartal 2021 waren wir vorbereitet, die hohe Nachfrage unserer Kunden nach hochqualitativen Logistikdienstleistungen trotz des angespannten Marktumfelds bestmöglich zu bedienen. Wir erwarten für den Rest dieses Jahres ein weiterhin herausforderndes Marktumfeld“, zieht Detlef Trefzger, CEO von Kühne+Nagel International Bilanz.

Der Auftakt in das Geschäftsjahr 2021 war gekennzeichnet durch eine starke Nachfrage nach Transportleistungen. Besonders gefragt waren Dienstleistungen für Pharma- und E-Commerce-Fulfilment. Kühne+Nagel erzielte in diesem Umfeld einen Nettoumsatz von 6,0 Milliarden Schweizer Franken, ein EBIT von 431 Millionen Schweizer Franken und der Gewinn der Periode lag mit 318 Millionen Franken deutlich über den jeweiligen Vorjahreswerten.

So läuft die Seefracht …

Die bereits im zweiten Halbjahr 2020 festgestellte, positive Trendwende in der Seefracht setzte sich im ersten Quartal 2021 fort. Begrenzte Containerkapazitäten, die verringerte Produktivität der Hafenterminals und eine gesteigerte Kundennachfrage vor allem in den USA bedingten eine hohe Serviceintensität. Wachstum wurde insbesondere bei stark nachgefragten Konsumgütern verzeichnet.

Das Containervolumen war im ersten Quartal 2021 mit 1,1 Millionen TEU 2 Prozent über der Vorjahresperiode, trotz eines starken Rückgangs bei Recyclingtransporten. Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs lag bei 2,4 Milliarden und der EBIT bei 206 Millionen Schweizer Franken. Die Conversion Rate erreichte einen Rekordwert von 42,7 Prozent.

Mit einer neuen Warnfunktion in der Onlineplattform Seaexplorer werden Seefrachtkunden über Unregelmäßigkeiten im Containertransport zeitnah informiert. Diese Transparenz erwies sich beim Zwischenfall im Suezkanal im März als besonders hilfreich für die Neuplanung der Lieferketten.

… und die Luftfracht

Zum ersten Mal in mehr als zwei Jahren verzeichnete die Luftfracht im ersten Quartal 2021 ein Volumenwachstum. Demgegenüber standen global begrenzte Frachtkapazitäten.

Das Luftfrachtvolumen entwickelte sich positiv und lag im ersten Quartal 2021 bei 433.000 Tonnen, also 16,4 Prozent über der Vorjahresperiode. Weitere Fortschritte wurden bei der Digitalisierung und Automatisierung der Luftfrachtprozesse (eTouch) erzielt. Insbesondere bei den Buchungsprozessen, in der Rechnungsstellung und Dokumentation konnte diese Entwicklung vorangetrieben werden.

Landverkehr

In den Landverkehren war das erste Quartal 2021 von einer deutlichen Steigerung der Sendungszahlen geprägt und erreichte bei den nationalen Transportkapazitäten in Europa Vorjahresniveau. Nach einem schwachen Auftakt verzeichneten die UK-Verkehre eine erkennbare Belebung im Restquartal.

Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs lag im ersten Quartal 2021 mit 870 Millionen Schweizer Franken auf Vorjahresniveau. Die ursprünglich für Asien konzipierte Onlinebuchungsplattform für Landverkehre, eTrucknow, wurde im ersten Quartal 2021 in Australien und Russland eingeführt.

Kontraktlogistik

Im ersten Quartal 2021 kehrte die Kontraktlogistik zu einem organischen Wachstum von vier Prozent auf Marktniveau zurück. Infolge der Veräußerung eines Teils des UK-Geschäfts zum 1. Januar 2021 war der Umsatz im ersten Quartal 2021 rückläufig.

Der Nettoumsatz des Bereichs lag mit 1,1 Milliarden 9,3 Prozent unter dem Vorjahr; der EBIT hingegen steigerte sich um 123,5 Prozent auf 38 Millionen Schweizer Franken. Positiv wirkten sich erneut das Pharmageschäft und die E-Commerce-Fulfilment-Aktivitäten aus. Der Geschäftsbereich schloss im März eine strategische Partnerschaft mit Jointown ab, dem größten, nichtstaatlichen Pharmadistributor in China.