Investition : Siemens Mobility Austria: 12 Millionen Euro für Wien-Simmering

Siemens Mobility Standort Wien-Simmering
© Siemens Mobility

Siemens Mobility investiert zwölf Millionen Euro in die weitere Modernisierung des Produktionsstandortes in Wien-Simmering. Gemeinsam mit Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke fand der Spatenstich für das Bauvorhaben am Montag, dem 1. März statt. Die Schwerpunkte der Investition liegen auf dem Bau einer neuen Zug-Inbetriebsetzungshalle, der Erweiterung der digitalisierten Produktion sowie in der Optimierung der Fertigungsabläufe. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts weiter gesteigert sowie lokale Arbeitsplätze und heimische Wertschöpfung abgesichert werden.

Im Siemens Mobility Werk werden Reisezugwägen und U-Bahnen gebaut, zum Beispiel die neuen Nachtreisezüge für die ÖBB oder U-Bahn-Züge für Wien, München, Riad oder Bangkok. Auch die Railjets der ÖBB wurden hier gefertigt. Im Werk Wien beschäftigt Siemens Mobility rund 1.200 Mitarbeiter, fertigt pro Jahr etwa 450 Schienenfahrzeuge und bildet aktuell insgesamt 88 Lehrlinge aus. Der Bau der Halle soll in einem Jahr abgeschlossen sein. Generalunternehmer für die Zug-Inbetriebsetzungshalle und die Gleisanlagen ist das Bauunternehmen Leyrer+Graf.

Schon heute setzt Siemens Mobility in Wien zahlreiche innovative Produktionstechnologien ein. Zum Beispiel stellt die im Schienenfahrzeugbereich roboterisierte Lackieranlage Europas sicher, dass Wagenkästen qualitativ hochwertig lackiert und dabei zugleich auch Umweltschutzziele erreicht werden. Nun wird weiter in den digitalen Fortschritt investiert: Kern ist der Bau einer neuen, technisch am neuesten Stand ausgestattete Halle. Außerdem werden zwei weitere Roboteranlagen errichtet und das IT-Produktionsnetz erweitert. Der Spatenstich für die neue Halle erfolgte am 1. März 2021. Umgebaut wird während des laufenden Betriebes.

Verbesserte Produktion für internationale U-Bahnen

Um die U-Bahn Produktionsmöglichkeiten für internationale Metropolen zu verbessern, wird eine funktionelle Halle mit Anschluss an das ÖBB-Netz errichtet. Hier werden in Zukunft einzelne Wagen zu Zügen zusammengesetzt und statisch getestet, um sie dann anschließend direkt auf der Schiene zur dynamischen Inbetriebsetzung an andere Standorte zu überführen. Der Transport auf der Schiene vermeidet eine signifikante Anzahl von Lkw-Fahrten und hilft, den CO2- Fußabdruck zu minimieren.

Digitalisierungsoffensive geht voran

Der Maschinenpark wird in Zukunft digital vernetzt sein. Möglich wird das durch ein stark erweitertes IT-Produktionsnetzwerk, das sich über den gesamten Standort erstrecken wird. Dies erleichtert das Zusammenspiel von Computersimulationen und der konkreten Fertigung der Fahrzeuge. Zusätzlich erhöht diese Maßnahme die Effizienz der Produktion, weil Maschinenzustände permanent auf dem Zentralserver überwacht und Ausfälle kurzfristig via Fernwartung behoben werden können. Im Laufe des Jahres wird ein zusätzlicher Schweißroboter für den Prozess des Vorbau- Schweißens in Betrieb gehen. Hier wird ein MIG Schweißverfahren eingesetzt und damit der Automatisierungsgrad erhöht. Programmiert werden die Roboter offline.

Bereits seit letztem Jahr ist eine Friction Stir Welding Anlage in Betrieb – sie soll laut Siemens dank Größe und Technologie in der Branche einzigartig sein. FSW oder Friction Stir Welding ist ein Rührreibschweißverfahren, das auch sehr spezielle Fahrzeugkonstruktionen ermöglicht. Die bereits vorhandene moderne Lackieranlage wird durch einen Schleifroboter ergänzt, der das Abschleifen der Wagenkästen vor dem Lackieren vollautomatisch übernimmt. Im Zusammenspiel übernehmen die beiden Maschinen bisher körperlich äußerst herausfordernde Tätigkeiten und entlasten die Facharbeiter, deren Aufgabe verstärkt in der Steuerung und Überwachung der Maschinen liegen wird.

Optimierte Wartung von Schienenfahrzeugen

Die Wartung von Schienenfahrzeugen am Standort Wien Simmering wird künftig durch den Bau einer zweiten Gleisharfe weiter optimiert. Sie erleichtert die werksinterne Logistik, indem Fahrzeuge schneller von einem Arbeitsstand zum nächsten verschoben werden können. Außerdem wird die Anbindung zum öffentlichen Schienennetz leistungsfähiger. Die Wartungshalle wird ebenfalls direkt mit der Halle verbunden sein.