Software : Was kann KI in der Logistik?

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Die Fragen:

1. Was halten Sie vom Einsatz künstlicher Intelligenz – etwa im Sinne von prospektiver Bedarfs- und Asset-Planung? Wird das halten, was manche versprechen?

2. Was ist in Ihren Augen die nächste Killer-Applikation im Bereich der Software für Logistikdienstleister?

Künstliche Intelligenz: Die neuen Technologien ermöglichen interessante Entwicklungen. Auch Transporeon nutzt die Vorteile künstlicher Intelligenz für Produktinnovationen. Auf der transport logistic beispielsweise informieren wir über unsere neue Lösung „Offer Prediction“. Sie liefert mit Hilfe von Artificial Intelligence wichtige Hinweise, welche Vergabevariante – ratenbasiert oder Spotmarkt – voraussichtlich erfolgreicher ist. Dabei können verfügbare Kapazitäten für geplante Transporte prognostiziert werden.

Bald wird „Price Prediction“ hinzukommen. Dann können unsere Kunden vor der Transportvergabe auch noch den voraussichtlichen Preis für den geplanten Tag und die avisierte Uhrzeit ermitteln. In einem weiteren Schritt erhalten Disponenten vom System zusätzlich die Information, ob die Transportvergabe zu einem anderen Zeitpunkt bessere Transportraten verspricht.

Dank künstlicher Intelligenz können Verlader also mehr und mehr auf Basis von Markttransparenz und Wissen Entscheidungen treffen, anstatt sich vor allem auf ihr Bauchgefühl und ihre persönliche Erfahrung verlassen zu müssen.

"Killer-Applikation": Es geht nicht darum, eine bestimmte Applikation zu entwickeln. Vielmehr sind innovative Lösungen gefragt, mit denen sich verfügbare, große Datenmengen in Information und letztendlich „Aktionen“ umwandeln lassen. Daten sind eben erst dann hilfreich, wenn man sie richtig nutzt.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Echtzeitverfolgung von Transporten. Das Real-time-Tracking informiert über die erwartete Ankunftszeit. Wird ein Lkw gemäß ETA verspätet an der reservierten Entladerampe ankommen, sollte er kurzfristig auf ein anderes Zeitfenster und einen dann freien Entladeplatz umgebucht werden können. So werden aus abstrakten Daten handfeste Vorteile.

Künstliche Intelligenz: Das Thema künstliche Intelligenz ist in aller Munde und wird zukünftig in vielen Bereichen eine immer größere Rolle spielen. Während einige der untersuchten Anwendungsbereiche im wissenschaftlichen Bereich anzusiedeln sind, gibt es durchaus viele Ansätze, das Thema in die Praxis zu übernehmen. Wichtig für uns ist immer eine hohe Relevanz für den Kunden. So sind wir von proLogistik beispielsweise mit unserer Lagersimulation pL-SIM in der Lage, manuelle funkgesteuerte Lager zu simulieren und unterschiedliche zukünftige Szenarien zu simulieren. Die Simulation wird anhand einer realitätsnahen 3D-Emulation des Lagers durchgeführt, die sich direkt an pL-Store anbindet.

Auf diese Weise können beispielsweise die Anschaffung weiterer Stapler, Veränderungen im Pick-Layout, das Aufstellen zusätzlicher Regale, die Verschiebung der Gewichtung zwischen Wege- und Zeitoptimierung von Aufträgen, der zukünftige Bedarf an Personal bei steigenden Mengen und vieles mehr basierend auf „echten“ Bewegungsdaten simuliert werden und mit der Ist-Situation verglichen werden.

Zukünftige Entscheidungen können so im Vorweg kostengünstig überprüft und Investitionsentscheidungen optimal vorbereitet werden. Diesen Weg werden wir auch zukünftig weiter voranschreiten und intensiv nutzen.

Künstliche Intelligenz: KI bringt das Potenzial für eine enorme Optimierung und Effizienzsteigerung in der Logistik mit sich. Wie immer bei neuen Technologien kommt es aber auf die richtige Anwendung an. Synfioo bietet hierfür seine „Supply Chain KI“ an: Durch das Zusammenführen von Big Data und unter Zuhilfenahme von Machine-Learning-Algorithmen macht Synfioo die Lieferkette nicht nur transparent, sondern trifft für jeden einzelnen Transport eine präzise Ankunftszeitvorhersage.

Zudem visualisiert die Synfioo-Lösung den Routenverlauf in Echtzeit und zeigt jegliche Art von Störungen entlang der Lieferkette auf. Das erlaubt es dem Supply Chain Manager, Transportprozesse exakt aufeinander abzustimmen und Folgeprozesse zeitnah zu koordinieren. Das Resultat: Kostspielige Produktionsstillstände können umgangen werden.

Auf längere Sicht werden Transportprozesse durch den Einsatz von Synfioos Supply Chain KI optimiert, wodurch die Bedarfs- und Asset-Planung genau angepasst werden kann.

Künstliche Intelligenz: Wir sind davon überzeugt, dass die KI auch in der Logistik ihren festen Platz finden wird. Gerade in der Materialfluss- und Produktionssteuerung oder in der Bedarfs- und Asset-Planung gibt es hier großes Potenzial. Von zentraler Bedeutung wird es sein, die Daten und Analyseverfahren zu identifizieren, die zuverlässige und sichere Vorhersagen ermöglichen.

Dann, und nur dann, wird der Einsatz künstlicher Intelligenz die Erwartungen erfüllen können. Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit der Technischen Universität München an einer interessanten Forschungsidee zum Thema Demand Planning und Material Forecasting.

"Killer-Applikation": Digitalisierung und Automatisierung machen auch vor der Logistikbranche nicht halt. Im Zeichen von Logistik 4.0 steht auch die Logistikdienstleistung vor einem Umbruch. Durch die zunehmende Vernetzung und die wachsende Vernetzung von Mensch und Technik wird intelligente Software zukünftig einen immer größeren Stellenwert einnehmen.

In diesem Zusammenhang wird das Thema Sensorik immer bedeutender. In Kombination mit der richtigen Software sorgen intelligente Sensoren für effizientere und nachhaltigere Prozesse.

Für Logistikdienstleister binden wir beispielsweise Messsysteme an unsere Software an, die Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc. messen, um Transportprozesse überwachen und optimieren zu können. ProlagWorld wird sozusagen zum ersten „fühlenden“ Warehouse-Management-System.

Künstliche Intelligenz: Das Potenzial selbstlernender Algorithmen geht deutlich über einzelne Prozessbereiche wie der prospektiven Bedarfs- und Assetplanung hinaus – hin zu intelligenten Prognose-, Optimierungs-, und Analyseverfahren, gepaart mit Simulationen, Machine-Learning-Algorithmen, User Interfaces und der Einbindung von Robotern wie beispielsweise AGVs. Denn all das ist mit KI möglich.

"Killer-Applikation": Auf immer komplexere Logistiknetzwerke und die steigende Anzahl der beteiligten Partner reagiert inconso mit einem umfassenden Leistungsportfolio, mit dem sich Unternehmen unabhängig von Größe oder Branchenzugehörigkeit zukunftsfähig aufstellen können.

Die nötigen Voraussetzungen dafür liefern integrative System- und Plattformlösungen, die den Weg zur intelligent vernetzten Lieferkette und ganzheitlichem Logistikmanagement ebnen. Lager-, Yard- und Transportabläufe ziehen mehr und mehr zusammen, auch die Integration von Kunden und Partnern nimmt beständig zu. Mit leistungsfähigen Lösungen hebt sich das inconso-Leistungsangebot für die End-to-End-Abbildung operativer Prozesse von einer Vielzahl von Anbietern auf der transport logistic deutlich ab.

Künstliche Intelligenz: KI ist ein sehr weites Feld. In einigen produzierenden Gewerben wird es mit einfachen KI-Algorithmen sicherlich möglich sein, ein selbstlernendes System zu erstellen, welches die Bedarfsplanung übernimmt. Auch die Asset-Planung ist bereits heute in begrenztem Maße durch KI möglich.

Oft wird KI fälschlicherweise mit komplexen Entscheidungsbäumen gleichgesetzt. Der Kern der KI ist jedoch das automatische Erkennen von Fehlentscheidungen und einer daraus resultierenden Konsequenz. Eine Selbstreflektion dieser Art und eine entsprechende Korrektur zukünftiger Entscheidungen ist die Herausforderung, die heute erst von sehr wenigen Systemen gemeistert wird. Der alleinige Einsatz von KI ohne die Verantwortung einen Menschen, der die Kontrolle über Bestellungen oder Dispositionen weiterhin innehat, wird erst in einigen Jahren möglich sein.

"Killer-Applikation": Reden wir von einer Killer-Applikation, so reden wir von Disruption und Verdrängung. Der Bereich Blockchain wir sicherlich den Bereich der automatisierten Verträge wie etwa „Bill of Lading“ revolutionieren. Wo heute noch Banken oder Treuhänder ihr Geld verdienen, können zukünftig internationale Transporte automatisiert und kostengünstiger abgewickelt werden. Ob das eine wirkliche Revolution ist oder wird, liegt im Auge des Betrachters.

Eine andere Verdrängung wird es im Bereich der klassischen Spediteure geben. Es entstehen immer mehr Logistikdienstleister, die reine Software-Plattformen sind. Diese Plattformen werden durch Automatisierung und gute Vernetzung die klassischen Spediteure teilweise verdrängen.

Künstliche Intelligenz: Von KI halten wir viel. Eine KI braucht jedoch eingepflegte, umfangreiche historische Daten, um diese mit aktuellen Daten anzureichern und dadurch lernen zu können. Für die Bedarfsplanung wäre die Nutzung von künstlicher Intelligenz sicherlich hilfreich, um Lagerbestände zu optimieren und die Kapitalbindung so gering wie möglich zu halten.

Bei Spot kommt ein hochentwickelter Algorithmus zum Einsatz, nur in einem anderen Bereich, nämlich beim Tracken von Containern. Mittels GPS wird die Schiffsposition und demnach die aktuelle Position des Containers ermittelt. Der Algorithmus berechnet daraufhin alle geplanten Daten für die nächsten Ereignisse und aktualisiert etwaige Abweichungen.

Mithilfe dieses Features erhält man aktuelle Informationen über den Aufenthaltsort und die Ankunftszeit der Container und demnach der Waren, wodurch Sicherheitsbestände reduziert und in weiterer Folge dadurch auch die Kapitalbindung verringert wird.

"Killer-Applikation": In unseren Augen ist jede Applikation, die den administrativen Aufwand reduziert bzw. automatisiert oder gar zum Kunden übergeben werden kann, eine praktische App. Das gilt beispielsweise für Buchungstools für Sendungen, welche für den Kunden ansprechend sind, E-Mails und Anrufe ersparen und dadurch den operativen Aufwand verringern. Auf diese Weise wird der Kunde zufriedengestellt, weil Missverständnisse auf ein Minimum gesenkt werden.

Künstliche Intelligenz: Künstliche Intelligenz eignet sich in der Logistik hervorragend zur Prognose, da die Technik eine viel größere Zahl von Einflussfaktoren auf das Prognoseergebnis berücksichtigen kann, als ein Mensch das könnte.

Mit der optimierten Prognose lassen sich anschließend die logistischen Prozesse verbessern. 4flow sagt mit Hilfe von KI etwa signifikante Abweichungen im Transportvolumen, sogenannte Exceptions, in der Werksbelieferung voraus.

So können Kosten für Express-Transporte, Aufwände für das Exception-Handling und im schlimmsten Fall ein Bandabriss vermieden werden. 4flow setzt dies bereits sehr erfolgreich bei seinen Kunden ein.