Transportbranche : Europa ist führend im globalen Transport-Infrastrukturmarkt

Das australische Technologieunternehmen Ansarada beleuchtet mit dem „Transport Infrastructure Outlook 2025“ zentrale Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der Verkehrsinfrastruktur auf der ganzen Welt. Das Unternehmen nimmt dabei vor allem das erwartete Investitionswachstum, Beschaffungsprozesse, Strategien zur Risikoverteilung sowie die zunehmende Bedeutung von ESG-Kriterien in den Blick. Darüber hinaus analysiert der Report auch Digitalisierungsmaßnahmen.
150 Führungskräfte aus Europa, Nord- und Südamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum haben an der Befragung, die weltweite Investitions- und Beschaffungsaktivitäten im Transportsektor analysiert, teilgenommen. Das Bild, das sich daraus ergibt, ist eindeutig: Europa ist aktuell die aktivste Region weltweit, wenn es um den Ausbau, die Modernisierung und den Handel mit Transportinfrastruktur geht.
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Mit 233 Transaktionen und einem Gesamtvolumen von 96,2 Milliarden US-Dollar lag der Kontinent 2024 klar vor Asien und Nordamerika. Gleich fünf der zehn größten Deals fanden in Europa statt – neben Deutschland auch in Großbritannien, Ungarn, Dänemark und Griechenland. Der größte Transportinfrastrukturdeal des Jahres 2024 fand in Deutschland statt: Der Verkauf des Logistikriesen DB Schenker für umgerechnet 16,41 Milliarden US-Dollar markiert nicht nur die bedeutendste Einzeltransaktion weltweit, sondern unterstreicht auch die Rolle Europas im internationalen Wettbewerb um Investitionen in Verkehrsinfrastruktur.
Doch es sind nicht nur die Zahlen, die Europas Bedeutung im globalen Markt untermauern. Der Report zeigt auch, dass sich die Region strategisch klar positioniert hat – mit einem deutlichen Fokus auf Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Modernisierung. Vor allem der Schienenverkehr und die Elektromobilität gelten als Investitionsschwerpunkte, angetrieben von politischen Initiativen wie dem europäischen Green Deal und der TEN-T-Strategie. So erwarten 66 Prozent der befragten Entscheider aus Europa in den kommenden zwei Jahren einen Investitionsschub im Bahnsektor, während 40 Prozent auch im Bereich Elektromobilität mit steigenden Ausgaben rechnen – ein höherer Wert als in jeder anderen Weltregion.
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Gleichzeitig beleuchtet der Report strukturelle Herausforderungen, mit denen Akteure im Infrastrukturmarkt konfrontiert sind. Die anhaltend hohen Zinsen sowie schwieriger Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten gelten für rund die Hälfte der Befragten als zentrale Hürden. Zusätzliche kämpfen Unternehmen mit internen Ineffizienzen: 35 Prozent bewerteten ihre letzte Ausschreibung als wenig effizient, und trotz zunehmender Komplexität von Großprojekten arbeiten noch immer 83 Prozent der Organisationen mit E-Mail und Tabellenkalkulationen – selbst wenn bereits spezialisierte Softwarelösungen im Einsatz sind.
„Wir beobachten, dass viele Infrastrukturprojekte an ineffizienten Beschaffungsprozessen scheitern“, erklärt Justin Smith, Managing Director bei Ansarada. „Digitale Plattformen ermöglichen es, Abläufe zu optimieren, Risiken besser zu steuern und Projekte erfolgreicher umzusetzen.“