Logistik-Immobilien : Investitionen in deutsche Logistikimmobilien auf Rekordkurs

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Mit 3,7 Millionen Quadratmetern blieb die Summe der neu fertiggestellten Logistikflächen in Deutschland durch verzögerte Baustarts hinter dem Vorjahreswert (4,9 Millionen Quadratmeter) zurück. Die starke Neubauaktivität wird 2021 und 2022 für neue Rekordfertigstellungsvolumen von je über 5 Millionen Quadratmetern sorgen. Seit 2019 profitieren auch periphere Logistikstandorte von der steigenden Nachfrage. Ihr Anteil am gesamten Fertigstellungsvolumen steigt von 14 Prozent im langjährigen Durchschnitt auf 20 Prozent im laufenden Jahr.

Im Jahr 2020 wurden 3,7 Millionen Quadratmeter neue Logistikfläche in Deutschland fertiggestellt. Das Fertigstellungsvolumen blieb damit deutlich hinter dem Vorjahreswert (4,9 Millionen Quadratmeter) und dem für 2021 erwarteten Volumen (5,3 Millionen Quadratmeter) zurück. Ursache waren pandemiebedingt verzögerte Baustarts, durch die die Fertigstellungen in das Folgejahr verschoben wurden. Für die Jahre 2021 und 2022 sind angesichts laufender Bauprojekte mit knapp 5,3 und 5,4 Millionen Quadratmetern neue Rekordfertigstellungsvolumen zu erwarten.

Auf dem Investmentmarkt für deutsche Logistik-, Unternehmens- und Industrieimmobilien wurde 2020 mit einem Investmentvolumen mit 9,7 Milliarden Euro ein neues Allzeithoch erreicht. Das sprunghaft gestiegene Interesse an Industrieimmobilien (über 1,3 Milliarden Euro) und die ebenfalls weiterhin stark gefragten Unternehmensimmobilien (mehr als 3,4 Milliarden Euro) waren hierfür ausschlaggebend. In Logistikimmobilien wurden 2020 dagegen aufgrund des knappen Angebots mit 4,9 Milliarden Euro nicht ganz so hohe Summen investiert wie im Vorjahr.

Höhere Anforderungen für mehr Werthaltigkeit

Die Studie „Logistik und Immobilien 2021“ beschäftigt sich auch mit den Folgen der kontinuierlich optimierten und modernisierten Logistikprozesse für die Logistikimmobilien. Die Preise steigen und auch die Logistikimmobilien-Investoren prüfen immer genauer, wie zukunftsfähig und werthaltig Standort und Immobilie sind.

Die Lage der Logistikimmobilie ist nach wie vor entscheidend. „Die zentrale Frage ist immer: Kann ich meinen logistischen Auftrag am Standort erfüllen?“, sagt Tobias Kassner, Head of Research bei Garbe. „Standorte in Metropolen werden auch weiterhin eine starke Nachfrage erfahren, gut angebundene Nebenlagen rücken aber immer häufiger in den Fokus der Nutzer und somit auch Investoren.“

Die Gebäudequalität sollte sich an den Nutzeranforderungen ausrichten, aber auch ökologische Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Michael Dufhues, Vorstand der Bremer AG: „Durch den höheren Qualitätsanspruch der Nutzer wird zunehmend wertiger gebaut. Eine lichte Hallenhöhe von zwölf Metern ist inzwischen Standard, ebenso wie eine gute Dämmung und

große Lichtflächen für Dach und Wand. Zeitgemäße Gebäude sind auf die Installation von Photovoltaikanlagen vorbereitet und können im Idealfall eine hohe Bodenbelastung, Abdichtung unter der Hallensohle und eine größere Außenanlagenfläche vorweisen.“

Maria Teresa Dreo-Tempsch, Marktvorständin, Berlin Hyp fügt hinzu: „Was die Bewertung der Logistikimmobilie betrifft, sind die ganz klassischen Parameter wie eine gute Lage in Hotspots ein wichtiger Aspekt. Gerade eine Mikrolage innerhalb eines Ballungszentrums ist besonders günstig für eine 24/7-Lieferfähigkeit. Wenn wir die Immobilie betrachten, sind Multi-Tenant- und Drittverwendungsfähigkeit oder flexible Bürokonzepte, etwa durch Mezzanine-Büros statt klassischer Büroriegel, besonders gefragt.“

Für Bertrand Ehm, Director Industrial Investment bei Savills, gab es an der Systemrelevanz der Logistik schon vor Corona keine Zweifel. Allerdings ist die wichtige Rolle der Logistik nun auch in der breiten Bevölkerung und bei noch mehr Investoren angekommen. Weil der Logistikflächenbedarf steigt, verbessern sich auch die Zukunftsaussichten für Logistikimmobilien weiter. „Treibende Kraft wird der wachsende Onlinehandel bleiben. Die Errichtung weiterer Logistikflächen ist notwendig, aber viele Kommunen verfügen über keine oder zu kleine Gewerbeflächen für großflächige Logistik. Aus Nachhaltigkeitsgründen sollten auch vermehrt Brownfield-Entwicklungen möglich sein."