Digitalisierung : Warum eigentlich IoT in der Logistik?

container shipping ship businessman cargo logistics freight import export technology business logistic industrial concept transportation delivery industry double exposure truck trade port crane man commerce success transport loading global storage dock terminal management background marketing analysis unloading money fleet button financial pressing international construction structure shipyard distribution plane containers commercial container shipping ship businessman cargo logistics freight import export technology business logistic industrial concept transportation delivery industry double exposure truck trade port crane man commerce success transport loading global storage dock terminal management background marketing analysis unloading money fleet button financial pressing international construction structure shipyard distribution plane containers commercial
© applezoomzoom - stock.adobe.com

IoT, also das Internet der Dinge, spielt für viele Branchen eine wichtige Rolle auf dem Weg in die totale Digitalisierung. Doch keine Branche könnte wohl so sehr vom Internet of Things profitieren wie die Logistik. Denn Supply Chain Management und komplette intelligente Vernetzung klingen wie füreinander gemacht.

Die Relevanz von IoT für die Logistik erkennen auch bereits die meisten Unternehmen – laut einer Pac-Studie halten gut die Hälfte der befragten 150 IT- und Fachbereichsverantwortlichen in größeren Branchenunternehmen das Internet der Dinge für wichtig oder sehr wichtig. Der Zuspruch kommt besonders von Transportunternehmen. Die wenigsten halten von der Technologie und ihren Chancen gar nichts. Viele wollen sich aber noch nicht festlegen – was auch damit zusammenhängen könnte, dass viele noch nicht über das gesamte Potential Bescheid wissen. Was macht denn IoT in der Logistik und Fertigung genau?

Entlang einer Supply Chain entstehen Unmengen an Prozessdaten, alle miteinander zusammenhängend. Eine bessere und interessantere Voraussetzung für IoT-Technologien könnte es kaum geben. Wofür das gut sein soll, ist leicht geklärt. Schließlich würde auch abseits von IoT jeder Logistiker zustimmen, dass eine Lieferkette umso effizienter ist, je übersichtlicher und vernetzter sie ist. Warum also mithilfe des modernen Stands der Technik nicht noch übersichtlicher und obendrein noch intelligenter?

Der wahrscheinlich größte Bereich, mit dem IoT in der Supply Chain Anwendung finden kann, ist das Tracking. Innerhalb des GPS-Trackings ergeben sich für die unterschiedlichsten Logistik-Bereiche, für die Produktion, für den Transport, für den Handel etliche Möglichkeiten. So ist für den einen Betrieb interessant, die Transportmittel selbst zu tracken und so das Flottenmanagement zu verbessern. Für den anderen kann es von großer Bedeutung sein, die zu transportierenden Produkte zu tracken – etwa einen ganzen Container auf einem Schiff, oder einzelne Waren im Container.

Intelligente Übersicht gefällig?

Ein Beispiel: Ein Containerschiff hat einen langen Weg vor sich und die Waren ab dem Zielhafen die nächste Transportstrecke. Werden sie bereits auf dem Schiff getrackt und die Daten in Echtzeit synchronisiert, können mehrere Parteien davon profitieren, die genaue Position und Geschwindigkeit des Schiffs zu jedem Zeitpunkt zu kennen.

Das mag übertrieben klingen – schließlich hat ein Schiff einen Zeitplan, es gibt Funktelefone und wenn es einmal im Hafen ist, wird das auch jedem auffallen.

https://youtu.be/5zuyssUMGTc

Doch unser Zeitalter verlangt sehr viel mehr als ungefähre Ankunftszeiten und relativ zeitnahe Bearbeitungen der Waren. Legt ein Schiff auch nur etwas früher oder später an als geplant, bedeutet der daraus resultierende Zeitverlust einen Kostenaufwand im fünfstelligen Bereich. Denn nicht nur müssen Entlader zur Stelle sein – das Schiff muss auch aufgetankt und möglichst schnell neu beladen werden. Für die Güter braucht es einen Folgetransport und schließlich warten irgendwo Betriebe und Kunden auf die Waren.

Wo ist das Schiff?

Es können aber nicht nur Position und damit Geschwindigkeit getrackt werden, sondern auch verschiedene Umwelteinflüsse und der Zustand der Waren. Das ist beispielsweise im Handel mit Lebensmitteln, Medikamenten oder Chemikalien von großer Wichtigkeit. Durch IoT kann nun in Echtzeit festgestellt werden, wenn etwas schiefläuft. Das ermöglicht schnelles Gegensteuern, Schadensbegrenzung, aber auch das Wissen um Ausfälle. Alles in allem gehen durch IoT-Tracking weniger Waren verloren – auch, weil weniger Waren verderben oder kaputtgehen.

Die Möglichkeiten des Trackings enden nicht mit dem Transport. Im Lager angewendet lassen sich so Güter schneller finden – die Basis für ein schnelles Kommissionieren und in weiterer Folge für zufriedene Kunden. Auch werden so Fehler wie falsche Produktversendungen eher vermieden. Hier bedeutet die IoT-Vernetzung, dass Tracking gleich mehrere Folgeprozesse auslösen kann – etwa die automatische Notifizierung des Transports; eine automatische Benachrichtigung an den Kunden, dass die Ware auf dem Weg ist; oder eine automatische Rechnungsausstellung.

Vernetzung auf Lager

IoT im Lager kann auch für Identifikationen abseits der Waren genutzt werden. So gibt es etwa IoT-fähige Kameras, die Fehlfunktionen im Betrieb bemerken und melden. Werden Förderzeuge im Unternehmen vernetzt, lässt sich das interne Flottenmanagement besser gestalten – es herrscht eine Übersicht über die Auslastung der Geräte und jeder Fahrer kann automatisiert zu der Stelle gerufen werden, an der er gebraucht wird.

So vielseitig die Möglichkeiten auch sind, eines haben sie alle gemeinsam. Daten sind das Um und Auf. Und IoT funktioniert nur, wenn alle Systeme und Geräte, die in der Datenauswertung berücksichtigt werden, korrekt integriert sind. Ohne laufend nachkommende Fachkräfte und ohne Weiterentwicklung wird es nicht gehen. Die Technik mag uns vieles abnehmen, vieles erleichtern, vieles verbessern – doch es braucht viele menschliche Köpfe um sie zu bauen, weiterzuentwickeln, zu integrieren und sicher zu machen.