Doch all diese „Gefahren“ aus der Welt zu schaffen, braucht Zeit. Und die Umstände machen es nicht leichter. Viele Waldstücke gehören der Deutschen Bahn selbst, doch bei weitem nicht aller Grund entlang der Gleise. Das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene findet, diese Besitzverhältnisse sind nicht ausreichend bekannt. „Wir waren erschrocken, wie wenig die DB Netz überhaupt weiß“, so Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.
Die DB Netz ist für Betrieb und Instandhaltung der Infrastruktur verantwortlich. Von ihr forderten erst letzten Monat neben der Allianz auch der Umweltdachverband Deutsche Naturschutzring und der Verband deutscher Verkehrsunternehmen in einem gemeinsamen Positionspapier, dass die Vegetation entlang der Strecken in den Griff bekommen werden müsse.
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Dabei müsste es gar kein Problem darstellen, wenn die Gründe andere Besitzer hätten die Deutsche Bahn, so das Papier: „Schuld sind nicht zu strenge Naturschutzregeln, wie während der vergangenen Stürme oftmals behauptet worden ist.“ Es bräuchte vielmehr eine Änderung im Eisenbahnrecht, damit Grundeigentümer gefährliche Bäume auf jeden Fall beseitigen müssen. Das sei in der Schweiz bereits der Fall.
Auch wenn die Deutsche Bahn bereits viel Geld in den Bereich steckt, scheint noch zu wenig zu passieren. Laut deutscher Bundesregierung mussten 2016 und 2016 insgesamt 3.629 Mal allein wegen umgestürzter Bäume Strecken gesperrt werden – was eine erhebliche Steigerung zu den Jahren davor darstellt. Und Verspätungen kosten einiges – für den Anfang mal 50 Millionen Euro an Entschädigungen jährlich. Und eine stundenlang unterbrochene Lieferkette im Frachtverkehr? Die DB transportiert etwa 255 Millionen Tonnen Güter pro Jahr. Der Schaden lässt sich wohl kaum mit einer Zahl ausdrücken. Auf jeden Fall ist er nicht gerade die Art Ansporn, die der Schienengüterverkehr derzeit braucht.
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