Paketdienste : Das erwarten Onlineeinkäufer von ihren Paketzustellern

Die Paketvolumina wachsen und die Zustellbranche kann kaum oder nicht mithalten. Mitte April dieses Jahres weitete Amazon Prime seinen Premiumversand kurzfristig von einem auf zwei Tage aus. Und während Endkunden länger auf ihre Sendungen warten, empfangen Amazon und Co regelmäßig Beschwerden.

Und das kaum nur wegen der vorübergehenden kleinen Verzögerung der Lieferversprechen von Prime. Die überlasteten Zustellunternehmen führen zu Unmut des Kunden in vielerlei Belangen.

Denn eine aktuelle Befragung im Auftrag des deutschen Digitalverbands Bitkom unter 1.152 Internetnutzern ab 14 Jahren ergab, dass 35 Prozent der Onlineeinkäufer Wert auf eine Zulieferung innerhalb von 24 Stunden legen würden. Für zwei Drittel der Befragten sind also andere Punkte gewichtiger.

Etwa das Wissen um den Zeitpunkt der Zustellung. Dieser muss zwar eben nicht noch am selben oder nächsten Tag sein, aber einsehbar. „Die Kunden wollen online nachverfolgen können, wo sich ihr Paket gerade befindet und wann die Lieferung stattfinden wird“,sagt Julia Miosga, Bereichsleiterin für Handel und Logistik bei Bitkom. Schließlich sind das Warten auf Zustellungen oder der Gang zur Post, weil man den Boten verpasst hat, wohl die größten Ärgernisse für Onlineeinkäufer.

Das mag mit Grund sein, weshalb 43 Prozent Click and Collect entweder bereits probiert haben oder gerne probieren würden. Bei dieser Variante kann online ein Warenkorb zusammengestellt und später im Laden abgeholt werden. Sich dafür Interessierende schätzen vermutlich die Freiheit, ihren Abholtermin selbst planen zu können. „Außerdem entfallen für die Kunden Versandkosten“, so Miosga.

https://youtu.be/OQxx7tN8oe4

Ganze 66 Prozent der Onlinekäufer würden ihren Zustelltermin gerne frei wählen können und immerhin 33 Prozent möchten auch die Möglichkeit, noch am Tag der Lieferung selbst den Zustellort abzuändern. Dass das große logistische Probleme mit sich ziehen könnte, scheint klar.

32 Prozent der Onlineeinkäufer hätten am liebsten eine eigene Zustellbox vor der Haustür – und eine Benachrichtigung, wenn die Lieferung dort abgelegt wurde. Das klingt nach einem hohen Erstaufwand, doch würden sich damit möglicherweise viele Unannehmlichkeiten für Kunde und Zulieferer eliminieren lassen.

Nur 13 Prozent sagt allerdings die Vorstellung zu, dass der Zulieferer das Paket direkt im Vorzimmer ablegt, indem er kurzzeitigen Zugang zur Wohnung erhält – etwa durch einen Einmal-Code. Und nur acht Prozent wären an einer ähnlichen Methode, nämlich der Hinterlegung in den eigenen Kofferraum interessiert. Bei aller Bequemlichkeit ist man hier dann doch noch nicht so weit.

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