Ranking : Das sind Österreichs größte Logistik-Dienstleister
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In der aktuellen Konjunkturerhebung der Bundessparte Transport und Verkehr weisen mehrere Kurven nach unten. Die Erwartungen hinsichtlich Nachfrage, Beschäftigung und Preisen liegen saldiert zwar noch im positiven Bereich, doch die Tendenz ist klar: 2019 wird wohl kein Boom-Jahr mehr.
Vor einem Jahr sah das noch anders aus, und das spiegelt sich auch in den Umsatz-Daten von 2018. Um mehr als fünf Prozent stiegen die Werte der großen Logistikdienstleister im Schnitt. Allerdings: Der Vergleich 2017 versus 2016 war vor einem Jahr noch positiver ausgefallen.
Rail Cargo Austria
Rang 1 – Umsatz 2018: 2,3 Mrd. Euro
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Die nationale Güterbahn ist vor allem eines: international. Drei Viertel aller Verbindungen der Rail Cargo Austria sind grenzüberschreitend, alleine 400 Züge verbanden bereits 2018 Europa mit China. Dass das größte Logistik-Unternehmen Österreichs im Vorjahr um weitere 100 Millionen Euro an Umsatz zulegen konnte, wird allerdings durch einen Rückgang beim Ebit getrübt. Der harte Wettbewerb sowie steigende Kosten und Währungsverluste beim Forint drücken laut RCA die Margen. Dennoch: Die Rail Cargo Austria war auch 2018 eine der wenigen europäischen Güterbahnen mit einem positiven Ergebnisbeitrag.
Geld, das auch in Innovation investiert wird: in das Projekt SmartCargo etwa, das sämtliche der knapp 14.000 Waggons mit Telematik ausstatten wird. Auch die gemeinsam mit Voestalpine entwickelte Leichtbau-Plattform TransANT hat für einige Aufmerksamkeit gesorgt.
Das laut ÖBB-Chef Andreas Matthä „zuletzt zunehmend rauere Marktumfeld im Güterverkehr“ ändert nichts an den ambitionierten Plänen für 2019: unter anderem deutlicher Ausbau der Verkehre auf der Seidenstraße, Erneuerung des Lok-Fuhrparks und Modernisierung der technischen Ausstattung der Güterwagen.
Lkw Walter
Rang 2 – Umsatz 2018: 2,08 Mrd. Euro
Wer in Wien auf die Südautobahn auffährt, passiert bald eine nicht enden wollende blaue Wand. Und auch der Erfolgslauf des Wiener Neudorfer Familienunternehmens scheint kein Ende zu nehmen: Seit vielen Jahren steigert Lkw Walter Jahr für Jahr den Umsatz, zuletzt um weitere 3,4 Prozent auf mittlerweile knapp 2,1 Milliarden Euro.
Der Spezialist für Komplettladungs-Transporte auf der Straße und im Kombinierten Verkehr in ganz Europa, nach Russland, Zentralasien, Nahost und Nordafrika sieht sich angesichts seines Kombiverkehr-Schwerpunkts auch als Pionier in Sachen Green Logistics. Das sehen auch andere so: 2019 gab es für die entsprechenden Optimierungserfolge den Nachhaltigkeitspreis Logistik der BVL.
Interessant ist, was der Milliarden-Euro-Konzern als Unternehmensgrundsatz Nummer Eins nennt: sich ausschließlich aus dem erwirtschafteten Cash-Flow zu finanzieren und niemals Bankkredite aufzunehmen. So konservativ kann der Weg zum Erfolg sein.
Gebrüder Weiss
Rang 3 – Umsatz 2018: 1,67 Mrd. Euro
Auch das Vorarlberger Familienunternehmen Gebrüder Weiss gehört zu den Logistikern, die seit Jahren einen Umsatzrekord nach dem anderen hinlegen. Zuletzt gab es ein Plus um rund acht Prozent auf fast 1,7 Milliarden Euro, geschuldet (neben der guten Konjunktur) Steigerungen in Land-, Luft- und Seefracht gleichermaßen. Gewachsen ist auch – dem E-Commerce sei Dank – der Home-Delivery-Bereich von Gebrüder Weiss.
2018 war auch ein Jahr der Investitionen. Rund 50 Millionen Euro waren es, unter anderem flossen sie in weitere Digitalisierung, in die Entwicklung der Standorte in Asien, den USA und Deutschland sowie in den Ausbau der transpazifischen Transportroute zwischen Nordamerika und Asien.
Völlig problemlos gingen in Lauterach im Vorjahr mehrere Generationswechsel über die Bühne – in erster Linie natürlich die Übergabe des Vorstandsvorsitzes von Wolfgang Niessner an Wolfram Senger-Weiss. Womit die einzigartig lange Unternehmensgeschichte (500 Jahre in Familienbesitz) ohne Bruch weitergehen kann.
Schenker
Rang 4 – Umsatz 2018: 1,42 Mrd. Euro
Mit 1,42 Milliarden Euro Umsatz konnte DB Schenker in Österreich (und SEE) das Rekordergebnis von 2017 nahezu halten. Besonders das Geschäftsfeld Kontraktlogistik machte dem neuen CEO Alexander Winter im Vorjahr Freude: mit einem Plus von rund zehn Prozent.
Auch bei DB Schenker stand 2018 im Zeichen der Expansion. Mehrere Geschäftsstellen in Österreich wurden erweitert, und auch in Bulgarien, Rumänien, Serbien, Slowenien und Ungarn wurde kräftig investiert. Den rund 40 Millionen Euro an Investitionen soll auch in diesem Jahr ein ähnlicher Betrag folgen.
Geld und Intelligenz stecken die Österreicher auch in die Digitalisierung: So entstanden etwa der 3D-Druck-Service „eSchenker“ und die digitale Buchungsplattform „connect 4.0“. Mit dem Projekt iHub untersucht DB Schenker mit Partnern die Integration von Elektro-Lkw in die Fahrzeugflotten von Logistikdienstleistern in europäischen Metropolen.
Cargo-Partner
Rang 5 – Umsatz 2018: 753 Mio. Euro
Nur wenige heimische Logistikunternehmen werden so stark mit ihrem Chef assoziiert wie Cargo-Partner. Gründer und CEO Stefan Krauter gilt in der Branche nicht nur als guter Geschäftsmann, sondern auch als einer, der Entwicklungen früh antizipiert. Die 1983 gegründete Spedition war unter den ersten, die in Osteuropa Fuß fasste – schon 2000 war das Unternehmen in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Polen und Rumänien mit Niederlassungen vertreten. Asien und die USA sollten bald folgen.
Krauter war aber auch unter den ersten in der Branche, die sich aktiv für Emissionsreduktion einsetzten. Das 2018 eröffnete iLogistics Center in Fischamend, das komplett in Holzbauweise errichtet wurde, kann daher auch als persönliches Statement von Stefan Krauter in Sachen Nachhaltigkeit gelesen werden.
Im Jahr des 35-jährigen Bestehens erreichte Cargo-Partner mit einer Steigerung von fast acht Prozent einen neuen Rekord-Umsatz.
Gartner
Rang 6 – Umsatz 2018: 558 Mio. Euro
Und noch ein Familienbetrieb unter Österreichs Top-ten-Logistikern. Die Gartner-Gruppe konnte das Jahr ihres 100-jährigen Bestehens auch mit einer satten Umsatz-Steigerung um mehr als sechs Prozent feiern.
Die bereits in den 1950ern gestartete Internationalisierung ließ aus dem kleinen Lambacher Taxi- und Transportunternehmen einen Konzern entstehen, der heute in Österreich, Deutschland, Ungarn, Rumänien, Spanien, Frankreich, Holland, Belgien, Griechenland, Tschechien und der Slowakei mit Niederlassungen oder Partnern agiert. Neben dem Kerngeschäft Straßentransport ist Gartner heute auch im Intermodalen Verkehr und im Warehousing eine fixe Größe.
Österreichische Post (Division Paket & Logistik)
Rang 7 – Umsatz 2018: 552 Mio. Euro
Das enorme Wachstum des E-Commerce hat 2018 die gesamte KEP-Branche weiter beflügelt. Bei der Division Paket & Logistik der heimischen Post resultierte es in einer Umsatzsteigerung um mehr als elf Prozent. 108 Millionen Pakete wurden 2018 von der Post zugestellt – und es werden wohl deutlich mehr werden.
Post-Chef Georg Pölzl will dementsprechend „die Logistikkapazität der Österreichischen Post mittelfristig verdoppeln“. Neue Logistikzentren (Hagenbrunn, Kalsdorf) werden helfen, auch die hinzu kommenden Mengen aus der Kooperation mit DHL zu bewältigen. Wie es weitergeht? Logistik-Vorstand Peter Umundum rechnet auch für die kommenden Jahre mit Mengensteigerungen um die zehn Prozent.