Zwei Faktoren heben Ihr Auto von der Masse ab. Der Faltmechanismus an sich ist natürlich einzigartig; doch zu 100 Prozent elektrische Autos sind ebenso noch nicht überall zu sehen. Hatten Sie von Anfang an die Intention, beides in einem zu bieten?
Udi Meridor: Die Idee kam uns anfangs durch die Parkplatzprobleme, dass es ein volles Elektroauto würde, folgte aber gleich hinterher. Wir entwickeln uns auch immer noch weiter und deshalb machen uns gleich vier Punkte einzigartig: Da wäre natürlich zuerst einmal der Faltmechanismus und sein funktioneller Vorteil. Wir halten zudem eine Langzeitbeziehung mit unseren Kunden, die weit über einen einmaligen Kauf hinausgeht. Drittens können wir dank der halb-roboten niedrigen Plattform leicht neue Kabinen für unterschiedliche Anforderungen designen. Und schließlich ist unser Auto Teil eines ganzen Ökosystems, das wir mit Konzepten des Teilens, smarten, personalisierten Interfaces und mehr gestalten.
Was könnten die unterschiedlichen Anforderungen sein, auf die sich die individuellen Fahrerkabinen beziehen? Was wollen Ihre Kunden meistens?
Udi Meridor: Für gewöhnlich richtet sich das Design der Kabinen an die Anforderungen einer Flotte oder größerer Bestellungen. Diese Autos sind dann für Gemeinschaftsfahrten, Lieferungen oder kleine Rettungseinsätze gedacht. Wir kreieren aber auch Kabinen für kleine Familien oder Spaß-Versionen.
https://youtu.be/cu9gf1VUHnI
Sie nannten bereits die Parkplatzprobleme als ersten Auslöser für Ihre Idee. Sehen Sie einen Markt für Ihr Auto trotzdem auch in weniger urbanen Regionen – einfach, weil es umweltfreundlich ist?
Udi Meridor: Der CT ist umweltfreundlich und cool, und sein Äußeres kann verändert werden, genauso wie seine Ausstattung. Er wird nach und nach zu intelligentem und halbautonomem Fahren gerüstet und schließlich vollautonom sein. Das ist eine Evolution des Autos, wie wir es heute kennen, und deshalb wird der CT auch in weniger dicht besiedelten Regionen beliebt sein.
City Transformer ist aber nicht das einzige Unternehmen, das die Fortbewegung in den Städten verändern will. Wie war der Patentierungsprozess? Gab es bereits etwas ähnliches?
Udi Meridor: Es gibt ein paar Ideen, die einfach das Auto kleiner, kürzer gestalten wollen, der Effekt auf das Verkehrsproblem in den Städten würde aber nie derselbe sein. Ich will hier betonen, dass unser Faltmechanismus erst der Anfang ist.
Aber wurden Sie von anderen positiven Innovationen inspiriert?
Udi Meridor: Keine derzeitige Lösung ist so gut wie unsere. Die größten Veränderungen, die wir heute in Städten beobachten können, sind technologische Lösungen, die Fahrgemeinschaften und eine bessere Verkehrsübersicht ermöglichen, wie Waze oder Google Maps, oder kleinere, doch auch unsichere Lösungen auf zwei Rädern.
Wo wir gerade beim Thema Sicherheit sind: Ihr Auto ist ein absolutes Leichtgewicht. Könnten sich die Passagiere darin nicht unsicherer als in regulären Autos fühlen?
Udi Meridor: Unser Fahrgestell ist so konzipiert, dass es sich bei höherer Geschwindigkeit erweitert; der niedrige Schwerpunkt führt zu besserer Stabilität und absorbiert Energie im Falle eines Aufpralls. Der CT schließt die Lücke zwischen dem Motorrad und dem Auto, er ist also viel sicherer als die Motorräder und Fahrräder, die er teilweise ersetzen wird.
Auf Ihrer Website heißt es, der CT gestaltet Service und Reparaturen einfacher.
Udi Meridor: Unser Fahrzeug ist elektrisch, das macht es zuverlässiger. Es besteht aus um die 1000 Teile im Gegensatz zu etwa 20.000 Teilen bei einem Benzin- oder Dieselauto. Dieser Umstand alleine macht den CT bereits simpler und zuverlässiger. Wir gestalten ihn außerdem bewusst so, dass Reparaturen einfacher durchgeführt werden können, sogar per Fernhilfe. Die Wartung wird demokratisiert.