Was sind die größten Herausforderungen für Kunden im Supply Chain Management?
Michel Savini, Senior Manager beim französischen Beratungsunternehmen Argon:
„Blind flows sind noch eine große Herausforderung, also Warenflüsse, die Kunden nicht komplett nachvollziehen können. Beim Container-Transport zum Beispiel spielen viele Leute eine Rolle und es gibt einige Unterbrechungen auf der Strecke. Dann weiß der Kunde nicht mehr, wo der Container ist. Die Möglichkeit, die Ware zu tracken, ist wichtig. Mit IoT kann alles getrackt werden, das sorgt für mehr Transparenz und in weiterer Folge bessere Planungsmöglichkeiten.“
Christopher Fuss, Leiter von DHL Smartsensor:
„Ein wichtiger Faktor beim Tracking ist aber auch, um welche Art von Gütern es sich handelt. Medizinische Güter etwa benötigen mehr Transparenz. Wenn Kunden wissen wollen, wo genau ihre Waren sind, dann müssen wir uns die verschiedenen Tracking-Optionen ansehen – geht es Informationen zum Zustand, zum Standort, darum, wann der Container geöffnet wurde?“
Ludger Bredenstein, Manager von Bosch Connected Industry:
„Die technischen Anforderungen sind außerdem sehr komplex, denn im Lager wird eine andere Technologie benutzt als beim Verladen und auch als die während des gesamtes Transports. Dann kommt noch dazu, dass vielerorts Konnektivität herrscht. Um all das abzudecken, braucht es tatsächlich ein ganzes Portfolio an Lösungen.“
Und wie wird mit diesen unterschiedlichen Anforderungen und damit auch unterschiedlichen Lösungen umgegangen?
Ludger Bredenstein, Bosch:
„Die richtige Lösung hängt davon ab, was der Kunde will. Wir versuchen, verschiedene Partner miteinzubeziehen und machen nicht alles alleine.“
Christopher Fuss, DHL:
„Die erste Frage, die wir angehen, ist: Brauchen wir Informationen zu Dingen, die wir benutzen, oder Dingen, die wir bewegen? Ist Überwachung des Zustands oder des Standorts gefragt? Geht es um Indoor- oder Outdoor-Nutzung? Ist es eine ländliche oder städtische Gegend? Die Antworten darauf ergeben verschiedene Lösungen und wir müssen viele davon kombinieren. Kunden nutzen heute entweder verschiedene Lösungen oder einen Anbieter, der selbst verschiedene Lösungen nutzt. Eigentlich hätten sie aber gerne eines in allem.
Wie sieht die Zukunft im Supply Chain Management aus?
Michel Savini, Argon:
„Vier Wörter: gesichert, vernetzt, automatisiert, vorhersehbar. Die Vernetzung ergibt sich aus IoT – wir sammeln Daten durch alles, was wir tracken. Daraus ergibt sich dann das Vorhersehen. Je mehr Daten, desto besser also. Aber das ist nicht genug. Denn je mehr Daten wir reinbekommen, desto mehr Zeit verbringen wir mit der Auswertung. Hier kommt die KI ins Spiel – die Auswertung wird automatisiert. Und schließlich muss das alles gesichert passieren. Cyber Security ist also ein großer Teil der Zukunft im Supply Chain Management.
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