Donnerstag:Digital – 28.02.2019 – No. 13 : Do:Di. KI wird Viertel der Wirtschaftsleistung ausmachen – Zalando setzt auf Butler von Grey Orange – Finnland führt elektronischen Frachtbrief ein – Müssen SAP-Kunden jetzt umsteigen?

„Die Ableitung wertstiftender Entscheidungen aus bisher nahezu unerschlossenen Produktions- und Logistikdaten [...] bietet ein enormes Potenzial.“

Tobias Bohnhoff, Gründer des KI-Beratungsunternehmens Appanion Labs. Laut einer Analyse des Unternehmens werden 2030 bereits 28 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung unmittelbar durch Künstliche Intelligenz beeinflusst sein. Zwar würden auch gänzlich neue Geschäftsmodelle durch die KI erschlossen, doch besonders bestehende Wertschöpfungsprozesse optimiert und beschleunigt, so Bohnhoff.

Zalando muss viel liefern, um möglichst viele Leute zum Kreischen zu bringen. Helfen können dabei verringerte Durchlaufzeiten – oder in diesem Fall gar halbierte. Das will der deutsche Online-Modeversandhändler mithilfe des Butler-Systems des Lagerautomatisierungsunternehmens Grey Orange schaffen. Bei Butler handelt es sich um ein KI-fähiges Ware-zur-Person-System, das nun im 30.000 m2 großen neuen Fulfillment-Center nahe Stockholm die Mitarbeiter unterstützt oder ergänzt. Besonders monotone und ergonomische Arbeiten sollen den Menschen abgenommen werden. Das kann sich besonders bei einem Unternehmen wie Zalando lohnen, das eine sehr umfangreiche Produktpalette hat und deren Aufträge stetig steigen. Tausende von Aufträgen sollen nun pro Minute erledigt werden.

Finnland führt mit 11. April den elektronischen Frachtbrief ein. Das Dokument e-CMR können Straßentransportunternehmen bei internationalen Aufträgen zwischen Vertragsstaaten verwenden. 2017 wurde das erstmals getestet, als ein Lkw die Grenze zwischen Spanien und Frankreich ohne Dokumente überquerte. Möglich ist das, weil der internationale Straßengütertransport vom UN-Übereinkommen CMR abgedeckt wird. Laut dem finnischen Verkehrsministerium wird die Informationsverarbeitung mit dem elektronischen Frachtbrief effizienter und schneller, und damit natürlich auch der Transport selbst.

Der baden-württembergische Software-Hersteller SAP hat angekündigt, ab 2025 seine Komponente Warehouse Management nicht mehr zu warten oder zu supporten.Stattdessen können Nutzer auf das SAP-System Extended Warehouse Management umsteigen. Laut demFraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik gibt es bereits 1.700 Produktivkunden des SAP EWM. Damit hat sich die Nutzerzahl in fünf Jahren weit mehr als verdoppelt. Es wird damit gerechnet, dass durch die Support-Aufkündigung immer mehr Unternehmen umsteigen werden.

Sie wollen noch mehr News? SAP, SPS und Mechanik

Donnerstag:Digital ist wie immer nächsten Donnerstag wieder für Sie da! Folgen Sie dispo auf Twitter und erfahren Sie immer sofort von der neuesten Ausgabe von Donnerstag:Digital!

Für regelmäßige Links zu interessanten Artikeln aus aller Welt, Fun Facts und Meinungskommentaren folgen Sie auch der Autorin auf Twitter!