Denn wiewohl die Nordostpassage die kürzere Strecke ist – der Unterschied von 6.000 Kilometern ergibt gleich eine Zeitersparnis von 14 Tagen – und für die Befahrung des Suezkanals Gebühren gezahlt werden müssen, die in der Arktis niemand einfordert, ist ein Passieren in dem Eismeer ohne russische Atomeisbrecher nicht möglich. Auch handelt es sich um nichtobstruktives Eis, werden diese benötigt – denn ein Containerschiff ist selbst kein Eisbrecher, erklärt Maersk auf Anfrage. Und die Eisbrecher kosten natürlich einiges, da kann das Spritsparen nicht mithalten. So manch einer freut sich also wahrscheinlich über das mit beunruhigendem Tempo voranschreitende Schmelzen der Polarkappen. Denn kann man hier einmal ohne Eisbrecher fahren, ist die wirtschaftliche Rentabilität dieser Route ganz klar.
Am Montag kam das Update durch Maersk an den dänischen Rundfunk: „Die Reise verläuft ganz nach Plan und der Mannschaft geht es gut.“ Trotzdem wird die Fahrt derzeit noch als Test angesehen, wie Maersk klar betont. Daten müssen noch gesammelt werden, bevor diese Strecke zur Standardroute wird. Nicht auszudenken, wenn nun ein Schiff nach dem anderen die Fahrt durch das Nordpolarmeer ohne weitere Untersuchungen wählen und schließlich eines im Eis steckenbleiben würde.