Digitalisierung : Tracking-Technologien im Logistikalltag: Sicherheit trifft Datenschutzbedenken

Hapag-Lloyd setzt hier Tracking auf einem Container in Hamburg ein
- © Hapag LloydDie Digitalisierung greift tief in die Arbeitsabläufe der Transport- und Logistikbranche ein. Eine aktuelle Studie des Softwareunternehmens SOTI legt offen, wie sehr Tracking-Technologien den logistischen Alltag prägen – und zugleich für Spannungen sorgen.
Die Studie „Digitale Innovationen: Was die Transport- und Logistikbranche jetzt braucht“ zeigt: 80 Prozent der Mitarbeitenden fühlen sich durch die digitale Nachverfolgbarkeit von Waren, Fahrzeugen und Geräten sicherer. Besonders in der Verladung, bei der Übergabe von Fracht oder bei Sendungsverfolgung bringt die Technologie messbare Vorteile. Gleichzeitig empfinden jedoch 56 Prozent der Befragten Ortungsfunktionen und entsprechende Benachrichtigungen auf mobilen Geräten als störend und belastend.
Breite Anwendung digitaler Werkzeuge in der Logistik
Tracking-Tools sind längst Teil des logistischen Arbeitsalltags. In Deutschland nutzen 39 Prozent der Beschäftigten regelmäßig GPS-gestützte Routenplaner – europaweit liegt dieser Wert bei nur 30 Prozent. Auch RFID-Technologie zur Bestandsverfolgung ist hierzulande deutlich verbreiteter (57 Prozent gegenüber 46 Prozent weltweit). Mobile Scanning-Systeme wie Handgelenk-Scanner oder Barcode-Scanner werden von 36 Prozent der Befragten mindestens wöchentlich eingesetzt.
Ein weiterer Aspekt: Auch vermeintlich klassische Geräte wie digitale Drucker oder Formulare gehören inzwischen zur Grundausstattung digitaler Logistikprozesse. 44 Prozent der deutschen Unternehmen setzen regelmäßig auf vernetzte Drucksysteme – ein Wert, der europaweit nur bei 36 Prozent liegt. 40 Prozent arbeiten täglich mit digitalen Formularen.
Datensicherheit als Knackpunkt im täglichen Einsatz
Trotz dieser Fortschritte bleibt der Datenschutz ein zentrales Thema – insbesondere im Zusammenhang mit gemeinsam genutzten mobilen Endgeräten. 60 Prozent der Befragten sorgen sich, dass bei Mehrfachnutzung sensible Kundendaten nicht ausreichend geschützt sind. 68 Prozent fürchten, dass beim Verlust oder Diebstahl von Geräten unkontrollierter Datenzugriff droht.
Stefan Mennecke, VP of Sales bei SOTI, betont: „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen deutlich, dass Tracking-Technologien in der Logistik für ein spürbares Sicherheitsgefühl – sowohl bei der Warenverfolgung als auch im Fahrzeug- und Geräteeinsatz – sorgen. Dies hat sowohl für die Mitarbeitenden als auch die Kunden einen überaus positiven Effekt.“
Gleichzeitig sieht Mennecke die Unternehmen in der Pflicht, die technologische Akzeptanz durch klare Regeln und benutzerfreundliche Lösungen zu fördern: „Akzeptanz kann nur dann entstehen, wenn Transparenz, Datenschutz und Anwenderfreundlichkeit in Einklang stehen und die Daten leicht zu interpretieren und zu nutzen sind."