Logistikzentrum : Villacher Logistik-Großprojekt Alplog Nord verzögert sich weiter

Strenge bauliche Maßnahmen wie eine Begrünung der Dächer, Abstands- und Emissionsflächen und die Nutzung von Photovoltaik auf den Dächern sollen das "Alplog Nord" zu einem Vorzeigeprojekt machen, was umweltverträgliches Bauen angeht. Grundsätzlich war für den Bau des Logistikzentrums allerdings keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig, wie das Land Kärnten im letzten Jahr festgestellt hat. Nun wies das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) den Bescheid des Landes zurück.
Seit 2006 plant Villach an der Erweiterung eines Logistik-Standortes im Westen der Stadt. "Alplog Nord" soll die Erweiterung des bestehenden Logistik Center Austria Süd (LCA Süd) sein. Das Projekt hatte bereits vor längerer Zeit Gegner auf den Plan gerufen, weil es in direkter Nachbarschaft zu einem Natura-2000-Schutzgebiet umgesetzt werden soll. Konkret will die Deutsche Logistik Holding (DLH) auf einer Fläche von mehr als sechs Hektar das Logistikzentrum errichten. Der Kärntner Naturschutzbeirat, eine Naturschutzorganisation und eine Bürgerinitiative zogen allerdings vor das BVwG, weil das Land Kärnten festgestellt hatte, dass das Vorhaben "nicht der Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung" unterliege.
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Das BVwG entschied nun, dass in der Causa "Alplog Nord" eine "Einzelfallprüfung" durchzuführen sei, also eine vertiefte Prüfung. In der Frage, ob es sich dabei um einen Gewerbepark oder ein reines Logistikzentrum handelt, gelten nämlich andere Schwellenwerte. Während die Projektgegner auf eine UVP hoffen, prüft man laut "Standard" bei der DLH, ob man eine offene Frage klären lässt - es gebe nämlich keine höchstgerichtliche Judikatur zur Frage "Logistikzentrum oder Gewerbepark".