Wie könnte derweil ein Bauunternehmen von einer digitalen Strategie im eigenen Einkauf profitieren? Geht es um den direkten Einkauf – also Rohstoffe, Teilprodukte, Werkzeuge und andere Waren, die in das Endprodukt fließen – ist ein entscheidender Faktor das genaue Wissen um den Produktabsatz – wird zu wenig eingekauft, gibt es klarerweise ein Problem. Gleichzeitig müssen die schwankenden Preise und anfallende Lagerkosten berücksichtigt werden. Künstliche Intelligenz kann in solch einer komplexen Aufgabe von großer Hilfe sein. Trotzdem sieht Tino Lichtenberg KI hier nicht unbedingt als die einzig große Wahrheit: „Hierbei werden uns Maschinen zwar unterstützen, aber auf lange Sicht nicht ablösen können.“
Gleichzeitig wächst aber die Bauindustrie. Laut Global Construction Perspectives und Oxford Economics wird die globale Bauleistung bis 2030 um 85 Prozent wachsen – das wäre ein Markt in der Höhe von 15,5 Billionen Dollar. Dass für diese Leistungen auch mehr Baustoffe, Bauteile und Werkzeuge auf der einen Seite eingekauft, auf der anderen Seite verkauft werden müssen, ist keine schwere Rechnung. Derzeit verarbeitet ein mittelgroßes Bauunternehmen in unseren Breiten 25.000 Eingangsrechnungen pro Jahr, meint Lichtenberg. Hier kann die Automatisierung allein durch das Abgleichen von Bestellung, Wareneingang und Rechnung schon von großer Bedeutung sein. Vielleicht ist eine noch umfassendere digitale Strategie inklusive automatisiertem Einkauf in den kommenden zehn Jahren aber nicht mehr nur hilfreich, sondern absolut notwendig. Und damit in weiterer Folge für den Anbieter die Implementierung eines Webshops.
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