Geschichte : Wie Österreich am Suezkanal mitbaute
Der Suezkanal wurde vor 150 Jahren am 17. November 1869 eröffnet. Einen Anteil an der Errichtung der Wasserstraße hatte auch der österreichische Ingenieur Alois Negrelli. Erbaut wurde der 161 Kilometer lange Kanal von dem Franzosen Ferdinand de Lesseps zum Großteil nach Plänen von Negrelli, einem der bedeutendsten Techniker seiner Zeit.
Negrelli starb am 1. Oktober 1858, rund ein halbes Jahr vor Baubeginn des Durchstichs zwischen Mittelmeer und Rotem Meer. Nach zehnjährigen Arbeiten wurde der Wasserweg zwischen Port Said und Suez 1869 unter dem Khediven (Vizekönig) Ismail von Ägypten vollendet. Nicolaus Alois Maria Vincenz von Negrelli wurde am 23. Jänner 1799 in Fiera di Primiero (im heutigen Trentino) geboren. Er baute unter anderem die erste Schweizer Bahnlinie (Zürich-Baden-Basel), ab 1840 in Österreich Teile der Nordbahn und war auch am Bau der Westbahn Wien-Salzburg, sowie an Bahnprojekten in Württemberg und Sachsen beteiligt.
In all den Jahren hatte er sich intensiv mit dem Suezkanalprojekt beschäftigt. 1846 entsandte Negrelli Ingenieure in die Region Suez, um erste Messungen durchzuführen. 1857 wurde er vom ägyptischen Khediven Said Pascha zum Generalinspektor aller ägyptischen Kanalbauten ernannt. 1858 erlag Negrelli überraschend einem Nierenleiden. Lesseps erhielt die Konzession für den Bau des Suezkanals, mit dem am 25. April 1859 begonnen wurde. Die Unterlagen dafür hatte er sich von der Witwe Negrellis aus dessen Nachlass gegen den vergleichsweise geringen Betrag von 20.000 Gulden verschafft.
150 Jahre später ist der Suezkanal eine der wichtigsten Arterien im Welthandel - und Prestigeobjekt für Ägyptens Präsident Al-Sisi. (apa/red)
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