Abkommen : Wien rückt an die Seidenstraße

Alexander Mischarin erster stv. GD der RŽD Moderator Neil Osborn und Clemens Först Vorstandssprecher der Rail Cargo Austria.
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Ende Februar ging in Wien das internationale Eisenbahnforum über die Bühne – prominent besetzt und mit einigen konkreten Ergebnissen. Das zweitägige Forum zur Entwicklung und Modernisierung der Schieneninfrastruktur in den Breitspurländern und zum Ausbau des Ost-West-Schienenkorridors brachte vor allem eine Gewissheit: Die Neue Seidenstraße ist von Österreich nun deutlich weniger weit entfernt.

Die Teilnehmer waren sich darin einig, dass die Bedeutung des Schienentransports entlang der eurasischen Landbrücke zunimmt, da der aktuelle Trend eines gesteigerten Güteraufkommens aus Fernost weiter anhalte. Zudem wurde hervorgehoben, dass die Eisenbahn eine kostengünstige, umweltfreundliche und schnelle Alternative im Vergleich zum Gütertransport über dem Luft- oder Seeweg bildet.

Transsibirische Eisenbahn in greifbarer Nähe

Die Notwendigkeit des Ausbaus des eurasischen Transportkorridors für eine effizientere Frachtabwicklung entlang der Ost-West-Route ist auch Grundlage zweier bedeutender Infrastrukturprojekte, die im Rahmen des Forums diskutiert wurden. Mit der Unterzeichnung eines weiteren Kooperationsabkommens zwischen den ÖBB und der russischen Bahngesellschaft RŽD auf dem Forum rücken der Startschuss für die Verlängerung der russischen Breitspurbahn in die Region Wien-Bratislava und der Anschluss des europäischen Verkehrskorridors an das transsibirische Eisenbahnnetz in greifbare Nähe. Des Weiteren soll mit dem Bau der eurasischen Hochgeschwindigkeitsstrecke eine Lieferung von Gütern aus China in die EU innerhalb von drei Tagen ermöglicht werden. Die Teilnehmer des Forums zeigten sich optimistisch, dass durch die Realisierung der „One Belt One Road“-Initiative langfristig die Beförderung von einer Million Containern pro Jahr aus China nach Europa erreicht werden könne.

"Höhepunkt und Meilenstein"

Rail-Cargo-Austria-Vorstand Clemens Först kommentiert das Ergebnis so: „Es freut uns zu sehen, dass die Neue Seidenstraße und die Verlängerung der Breitspurbahn nach Wien nicht als zwei unterschiedliche Projekte betrachtet werden, sondern als gemeinsames Ziel, den eurasischen Schienentransport voranzubringen. Österreich begrüßt und unterstützt den Ausbau der Schieneninfrastruktur im eurasischen Korridor. Die Vertragsunterzeichnung der ÖBB mit der Russischen Eisenbahn bildet dabei einen Höhepunkt und Meilenstein für unsere Bemühungen um den eurasischen Verkehrskorridor.“