Sie haben in der Puls 4 Startup-Show „2 Minuten 2 Millionen” überzeugt und ein Investment von 300.000 Euro bekommen. Was hat sich dadurch geändert? War durch den medialen Auftritt auch ein Hype erkennbar?
Ja, auf jeden Fall. Es war eine sehr positive Erfahrung. Es war spannend, weil man nicht weiß, wie man im Endeffekt am Bildschirm rüberkommt. Wie es tatsächlich zusammengeschnitten wird, weiß man auch nicht. Als wir die Ausstrahlung im Team gemeinsam vorm TV-Gerät gesehen haben, war das recht witzig. Die Sendung hat uns auf jeden Fall sehr viel Aufmerksamkeit gebracht. Wir haben damals ja auch noch die Privatkunden-App angeboten. Zum Zeitpunkt, als die Sendung ausgestrahlt wurde, hatten wir da aber gar nicht mehr den Fokus darauf. Darum war auch anfangs die Sorge da, ob das ein Problem darstellen könnte. Im Endeffekt hat es sich aber trotzdem positiv ausgewirkt, wir hatten in der Zeit nach der Ausstrahlung sehr viele Anfragen und Neuanmeldungen– eben auch aus dem B2B-Bereich. Das hat uns Bestätigung gegeben, dass wir uns voll und ganz auf diesen Bereich konzentrieren sollten, weil da einfach die Nachfrage da ist.
Wie viele Händler zählen in Österreich bereits zu Ihren Kunden?
In Österreich haben wir momentan zirka 650 registrierte Geschäftskunden. Das variiert natürlich ein bisschen. Manche versenden täglich, andere nur ab- und zu. Da haben wir eine relativ große Bandbreite an Kunden. Manche sind auch keine Online-Shops, sondern Agenturen oder Hotels, die ab- und zu verschicken.
Nach weniger als einem Jahr waren Sie schon in Deutschland, in Berlin, präsent, wie läuft es dort? Ist der Markt aufgrund der Größe schwieriger zu bedienen als in Wien?
Das war für uns sehr spannend, denn wir waren uns anfangs nicht sicher, wie es dort laufen würde. Es war ein Sprung ins kalte Wasser. Berlin ist ein sehr interessanter Markt, man merkt, dass in Deutschland der E-Commerce einfach schon viel weiter ist, als in Österreich. Hierzulande muss man oft erklären, was genau unsere Dienstleistung ist und wie alles funktioniert. In Berlin wissen das die meisten Kunden bereits im Vorhinein und somit lassen sich auch schneller Gespräche führen. Es hat sich dort alles sehr rasch entwickelt und wir sind zufrieden mit dem Wachstum. In Österreich kommt das erst nach und nach, es gibt zwar schon einige Online-Shops, der E-Commerce ist aber noch nicht ganz so selbstverständlich wie in Deutschland.
Wie ist das bisherige Feedback der Berliner Kunden?
Es funktioniert sehr gut in Berlin. Wir haben vor allem viele Kunden, die einlagern. In Wien holen wir auch viel ab, in Berlin liegt der Fokus aber wirklich auf der Lagerung. Das hängt sicherlich auch mit der Größe zusammen. Da in Österreich der Markt ein wenig kleiner ist, sind die Kunden auch meist ein bisschen kleiner. In Deutschland wollen viele, vor allem große Kunden, lieber einlagern, da sich die Abholung bei 50 und mehr Versendungen pro Tag gar nicht mehr auszahlt – sie wollen mit dem ganzen Prozess dann direkt gar nichts mehr zu tun haben. Auf der IT-Seite funktioniert das sehr gut, da unser System die Daten automatisch bezieht. Es wird schlussendlich dann auch noch mehr geschätzt, wenn wir für einen Kunden die komplette Abwicklung übernehmen.