Transport : Züge, Schiffe, Autos – wer kommt noch nach Italien?
Mitten in der Urlaubssaison müssen sich Reisende in Italien am heutigen Mittwoch wohl vielerorts etwas in Geduld üben. Gewerkschaften haben zu Streiks im gesamten Verkehrssektor aufgerufen. Das soll den öffentlichen Nahverkehr in Städten wie Mailand, Venedig, Rom oder Bologna genauso betreffen wie Bahn, Taxis, Schiffe und Autobahnen.
Ein Sprecher der Transportgewerkschaft Filt Cgil erklärte jedoch, dass wichtige Verbindungen garantiert seien. Das große Chaos wird es seiner Meinung nach nicht geben. Touristen müssten "keine großen Probleme" befürchten, sagte Sprecher Guido Barcucci der Deutschen Presse-Agentur.
Gestreikt wird in verschiedenen Städten zu unterschiedlichen Zeiten. Im Nahverkehr zum Beispiel vier Stunden. Bei der Bahn sollen von 9.00 bis 17.00 Uhr vor allem regionale Züge betroffen sein. Hochgeschwindkeitszüge sollen nicht ausfallen. Der Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia erklärte, einige Schalter in Mautstellen könnten geschlossen sein. Es seien aber die automatischen Kassen geöffnet. Bei Schiffen seien die "essenziellen Verbindungen" gesichert, so die Gewerkschaft Filt Cgil. Neuer Ärger droht dann am Freitag. Dann soll zwischen 10.00 und 14.00 Uhr der Flugverkehr bestreikt werden.
Unter dem Slogan "Bringen wir das Land wieder in Bewegung" fordern die Gewerkschaften von der Regierung in Rom unter anderem Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und ein klares Regelwerk zur Verhinderung "unlauteren Wettbewerbs".
Verkehrsminister Danilo Toninelli appellierte an das "Verantwortungsbewusstsein" der Gewerkschaften mit Blick auf die "delikate Periode" der sommerlichen Reisewelle. In Italien macht sich Ende Juli fast das ganze Land auf den Weg in den Urlaub.
Reisende in Italien haben zudem gerade erst ein Chaos hinter sich. Am Montag brach nach einem Brand der Zugverkehr von Nord bis Süd quasi zusammen. Schuld war ein Feuer auf der wichtigen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Florenz und Rom. An Bahnhöfen waren Zehntausende Reisende gestrandet. Die Regierung geht von einem Sabotageakt aus. (apa/red)
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