Automobillogistik : Autobauer und Logistiker nähern sich an

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Erheblich reduzierte Produktion in den Jahren 2021 und 2022 ohne Garantien der Automobilhersteller hat zu einem erheblichen Kapazitätsabbau in der Fahrzeuglogistik-Branche und mangelndem Vertrauen in künftige Mengen geführt. Außerdem haben die explodierende Inflation und die Betriebskosten dazu geführt, dass viele Spediteure die meiste Zeit mit Verlust gearbeitet haben.

Im Rahmen eines Branchentreffs des Verbands der europäischen Fahrzeuglogistik ECG haben Automobilhersteller diese Herausforderungen nun nochmals angesprochen. "Es hat keinen Sinn, Autos zu produzieren, wenn niemand sie transportieren kann", so einer der Vertreter der Automobilhersteller während des Treffens.

Die Automobilhersteller seien demnach nun bereit, mit ihren Zulieferern mögliche Lösungen zu erörtern, um das Vertrauen wiederherzustellen und die Kapazitäten wieder aufzubauen. Mindestmengengarantien und Inflationsklauseln werden von der ECG dabei als ein wesentlicher Schritt gesehen, um dies zu erreichen. Dies muss auch von angemessenen Prognosemethoden begleitet werden um eine effiziente und nachhaltige Planung zu ermöglichen, heißt es vom europäischen Branchenverband.

Mengengarantien und Inflationsausgleich seien essentiell, es sei aber nicht möglich, die Kapazitäten so schnell wiederherzustellen, sagte dazu ECG-Präsident Wolfgang Göbel. Denn die Vorlaufzeiten für Industrieanlagen sind nach wie vor sehr hoch: So müsse mindestens mit zwölf bis 18 Monate für einen neuen Lkw und vier bis fünf Jahre für neue Schiffe gerechnet werden. Außerdem leidet der Straßentransport unter einem chronischen Fahrermangel geplagt, der sich durch den Krieg noch verschärft hat.

ECG-Mitglieder, die Autotransporter betreiben, hätten darüber hinaus ihr Flotten verkleinert - oft um bis zu 30 bis 40 Prozent. Das resultiert vor allem aus der Verschrottung älterer Transporter. "Selbst wenn das Vertrauen von heute auf morgen wiederhergestellt wäre, würden die langen Vorlaufzeiten für die Beschaffung von Lkw in Verbindung mit dem extremen Fahrermangel bedeuten, dass die Nachfrage das Angebot noch einige Jahre lang übersteigen wird", so Mike Sturgeon, Exekutivdirektor des Branchenverbands.

Das nächste Branchentreffen findet im Vorfeld der ECG-Konferenz in Wien am 13. Oktober 2022 statt.