Ressourcenmanagement : Procurement-Trends 2025: Strategien für eine zukunftssichere Beschaffung

Jan-Hendrik Sohn, Vice President DACH, NL und CEE bei Ivalua

Jan-Hendrik Sohn, Vice President DACH, NL und CEE bei Ivalua

- © Heike Zons

1. Künstliche Intelligenz als strategischer Hebel

Künstliche Intelligenz (KI) wird den Einkauf revolutionieren. KI-Agenten übernehmen komplexe Aufgaben wie Ausschreibungen, Vertragsverhandlungen und Ausgabenanalysen, wodurch Einkaufsprozesse effizienter und datengetriebener werden. Unternehmen, die frühzeitig auf KI setzen, profitieren von Produktivitätssteigerungen und Wettbewerbsvorteilen. Dabei ist die Wahl flexibler und regulatorisch konformer KI-Software entscheidend, um zukünftige Herausforderungen wie den EU-AI Act zu bewältigen.

2. Kontrolle über High-Value-Bereiche stärken

Die Optimierung von Bereichen, die bislang schwer steuerbar waren, wird ein entscheidendes Ziel. Insbesondere das Management externer Arbeitskräfte rückt in den Fokus. KI unterstützt bei der Auswahl von Dienstleistern, der Analyse von Lebensläufen sowie der Abrechnung. So entstehen mehr Transparenz und Compliance, während Risiken wie Scheinselbstständigkeit aktiv gemindert werden. Diese technologische Unterstützung wird den Einkauf in eine zentrale Rolle bei der Wertschöpfung versetzen.

3. Resilienz und Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktoren

Nachhaltige Beschaffung bleibt ein Kernthema. Unternehmen setzen auf umweltfreundliche Materialien, CO₂-Reduktion und ethische Standards, die gleichzeitig die Resilienz ihrer Lieferketten stärken. Lieferantendiversifikation, transparente Sourcing-Strategien und die Kombination aus Onshore- und Offshore-Ansätzen minimieren Risiken. Transparente Lieferketten fördern nicht nur das Unternehmensimage, sondern reduzieren langfristig Beschaffungsrisiken.

4. Vertikale Integration für Ressourcenverfügbarkeit

Der Zugang zu kritischen Rohstoffen bleibt eine Herausforderung. Engpässe bei seltenen Erden, Stahl und anderen Rohstoffen erfordern innovative Ansätze. Unternehmen investieren verstärkt in vertikale Integration und bauen eigene Produktionskapazitäten auf. Diese Strategien sichern den Zugang zu essenziellen Materialien, minimieren globale Risiken und unterstützen die Innovationsfähigkeit.

5. Integration von Einkaufs- und Serviceprozessen

Zentralisierung ist die Zukunft des Einkaufs. Digitale Plattformen ermöglichen die Integration von Einkaufs- und Serviceprozessen, wodurch fragmentierte Systeme vereint werden. Funktionen wie KI-gestützte Lieferantensuche, Predictive Maintenance und Cashflow-Optimierung werden in zentralisierten Plattformen gebündelt. Das Ergebnis sind effizientere Abläufe, verbesserte Nutzererfahrungen und eine engere Verzahnung des Einkaufs mit der Unternehmensstrategie.

Fazit

Die Procurement-Trends 2025 zeigen, dass Technologie, Nachhaltigkeit und Resilienz Schlüsselkomponenten für eine zukunftssichere Beschaffung sind. Unternehmen, die auf KI, nachhaltige Lieferketten und integrierte Plattformen setzen, werden nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch ihre Position im Markt stärken. Eine frühzeitige Anpassung an diese Trends sichert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft.