Kooperation : Die Logistik für das Picnic zuhause

© Picnic/TGW

Das Non-Food-Geschäft im Internet macht rund zehn Prozent des gesamten Einzelhandels in Europa aus. Der Online-Lebensmittelhandel hinkt dem hinterher. Picnic, ein Online-Supermarkt stieg 2015 ins eGrocery-Geschäft ein, um die drei Hauptgründe abzuschaffen, warum Menschen Lebensmittel nicht online kaufen.

Die drei Don‘ts

Erstens wollen Verbraucher keine Liefergebühr bezahlen. Picnic hat sie deshalb abgeschafft. Zweitens wollen sie nicht stundenlang in der Wohnung auf ihre Lebensmittel warten, daher wurde das Lieferfenster auf 20 Minuten reduziert. Und schließlich war der Bestellvorgang zu kompliziert, deshalb wurde dieser vereinfacht und läuft auschließlich über eine App. „Heute gibt es Städte, in denen 50 Prozent der Bevölkerung unsere App nutzen“, sagt Frederik Nieuwenhuys, Mitgründer und Geschäftsführer von Picnic.

Man entschied sich in ein Central Fulfillment Center (CFC) zu investieren. Diese sind so dimensioniert, dass sie Direktlieferungen von einer Vielzahl an Lieferanten aufnehmen können und die Inbound-Kosten sind niedrig. Im Online-Lebensmittelhandel als dynamisches Segment hat Picnic die Zusammenarbeit mit einem Intralogistik-Partner aufgebaut: mit TGW.

Das Fulfillment einer Kunden-Bestellung

Die Kunden bestellen bis zu einem bestimmten Annahmeschluss. Bereits im Voraus konnten die Anzahl und das Ausmaß der Bestellungen prognostiziert werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass man die richtigen Warenmengen auf Lager hat. Sobald die Bestellungen einlangen, werden sie Behältern zugeordnet und die Tourenplanung für den Milk Run durchgeführt. „Dann entscheiden wir, welche Aufträge in welcher Liefertour eingeplant werden und welche Tour zu welcher Zeit mit welchem Fahrer beginnt“, erklärt Nieuwenhuys.

Die Anforderungen von Picnic bedeuten für TGW: Die Lösung muss schnell und flexibel sein. Das heißt auch die Reihenfolge der Waren im Auge zu. Behalten. „Das Shuttle-Lager ist das zentrale Herzstück, um das herum wir viele periphere Module entworfen haben. Im Grunde gibt es zwei Kommissionier-Systeme. Das eine ist für große, leichte und zerbrechliche Ware, die wir schützen wollen. Für diese Artikel verwenden wir ein Person-zur-Ware-System“, erläutert David Hibbett, CEO TGW Northern Europe.

Der Rest geht an die Picking-Stationen. Alle Artikel zusammen kommen dann zurück ins Shuttle zur Konsolidierung und werden nach der Freigabe in den Auftragsbereich transferiert und bekommen die Routen zugeordnet.

Die Herausforderungen im E-Commerce

Grundsätzlich stehen sowohl die Automatisierungsbranche als auch Unternehmen wie Picnic vor zwei Herausforderungen: die Veränderungsrate und die Wachstumsrate. Die größte Herausforderung mag jedoch die Schulung von Mitarbeitern sein, da die Automatisierung die Arbeit von Experten erfordert.