Schiene : Abfälle sollen vermehrt über die Schiene transportiert werden
Ab 2023 müssen Transporte von Abfällen mit einem Gesamtgewicht von mehr als zehn Tonnen und über 300 km Transportdistanz verpflichtend auf die Schiene, ab 2024 sollen dann 200 km und ab 2026 Abfalltransporte ab 100 km Distanz auf der Schiene erfolgen, wie die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) vorsieht, die kürzlich im Plenum des Nationalrats beschlossen wurde.
"Ohne eine verstärkte und vor allem auch verpflichtende Verlagerung der Güter von der Straße auf die Schiene werden wir die Klimaziele nicht erreichen. Genau dafür brauchen wir klare und eng gefasst Vorgaben“, so Thomas Scheiber, Obmann des Fachverbandes Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
"Es gibt noch viel Verlagerungspotential von Gütertransporten auf die Schiene", sagt ÖBB-CEO Andreas Matthä. "Als größtes Klimaschutzunternehmens Österreichs begrüßen wir die neuen Regelungen im AWG. Es gibt noch viel Verlagerungspotential von Gütertransporten auf die Schiene. Allein im Abfallbereich eignen sich bis zu 80 Prozent des gesamten Abfallaufkommens in Österreich zum Bahntransport. Wir sind darauf vorbereitet und bauen noch zusätzlich laufend unser Angebot und unsere Leistungsfähigkeit auf der Schiene aus.“
Verlagerungspotential für Abfalltransporte
Das gesamte Abfallaufkommen in Österreich betrug im Jahr 2019 rund 72 Millionen Tonnen. Viele dieser Abfallarten würden sich allerdings aufgrund ihrer Eigenschaften besonders gut für den Transport auf der Bahn eignen, wie zum Beispiel Aushubmaterial, Bau- und Abbruchabfälle, Haushaltsabfälle sowie Asche und Schlacken. Trotzdem werden rund 80 Prozent dieser für die Bahn besonders geeigneten Abfälle nach wie vor auf der Straße transportiert. Hier gibt es viel Potenzial für eine Transportverlagerung auf die Schiene und damit auch für eine sofortige Reduktion von CO2, Feinstaub und Straßenlärm in Österreich. Denn jeder Transport mit der Bahn ist ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz, 40-mal klimafreundlicher als der LKW-Verkehr und verursacht weniger als ein Drittel externer Kosten im Vergleich zum Straßengüterverkehr.
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Voraussetzung für die einfache und effiziente Organisation von Abfalltransporten auf der Schiene ist eine klare Übersicht über sämtliche Angebote aller Eisenbahnverkehrsunternehmen. Das neue AWG sieht vor, dass diese Angebote spätestens ab 1. Dezember 2022 auf einer digitalen Plattform einfach abgefragt werden können. Die Schienengüterverkehrsdienstleister werden dann innerhalb kurzer Zeit eine Rückmeldung über die verfügbaren Transportmöglichkeiten auf der Schiene liefern.