Letzte Meile : Der Roboter bringt's Packerl

Post Jetflyer
© Energie Steiermark AG

Was sich ein wenig nach einem Science-Fiction Film anhört, könnte schon bald Realität sein, denn die österreichische Post stellt vielleicht schon in naher Zukunft mit einem unbemannten E-Fahrzeug seine Pakete zu. Seit Juli führen Experten der Technischen Universität in Graz zu diesem Thema umfangreiche Praxis-Tests durch. Finanziert wird das Projekt von der Österreichischen Post und der Energie Steiermark. Das Ergebnis: Ein eigens adaptiertes E-Mobil, dessen Technik neue Maßstäbe setzen könnte. Jetzt wurde der grün-gelbe „E-Post-Roboter auf Rädern“ erstmals der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt.

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Futuristische Paketzustellung

Der Prototyp des vollautonomen Jetflyer aus dem weststeirischen Unternehmen i-Tec Styria navigiert in Schrittgeschwindigkeit selbstständig und ohne Fahrer zu unterschiedlichen, programmierten Zielen in der Grazer Innenstadt. Praktisch: Die Adressaten werden bei der Ankunft des Jetflyers per SMS informiert und können ihr Paket selbst aus den Boxen entnehmen.

„Gemeinsam mit unseren heimischen Partnern hat die Österreichische Post nun ein Konzept zur automatisierten Paketzustellung erarbeitet und in einem ersten Schritt das autonome Fahren im urbanen Raum erfolgreich getestet – wir sehen hierbei große Potenziale und werden daher in diesem Bereich die Forschung und Entwicklung weiter vorantreiben“, so Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik der Österreichischen Post.

„Die erfolgreiche Implementierung der Technologie am Jetflyer, lässt nun durch den Showcase verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten, für die kommende Phase der Produktentwicklung, ableiten“, ergänzt Gernot Hiebler, Geschäftsführer der i-Tec Styria GmbH, Hersteller des Jetflyers.

Große Herausforderung

Das Grundkonzept für den autonomen Jetflyer ist im Rahmen einer Diplomarbeit am Institut für Softwaretechnologie entstanden. Ein handelsüblicher Jetflyer wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fahrzeugtechnik aufwändig umgebaut: Paketboxen wurden montiert, wofür der Fahrersitz verkleinert wurde. Sensorik und Rechner mit entsprechender Software für die autonome Steuerung und die Navigation des Fahrzeuges (automatische Ortsbestimmung im urbanen Raum mittels Karten und Lasersensoren, effiziente Routenplanung und zuverlässige Vermeidung dynamischer Hindernisse) wurden integriert. Das freie, autonome Navigieren im urbanen Raum stellt im Vergleich zu Indoor-Umgebungen durch die erhöhte Komplexität und Dynamik der Umgebung eine große Herausforderung dar.

dispo: Wie war die Zusammenarbeit mit der Post?

Painsi: Die Zusammenarbeit mit der Österreichischen Post war sehr produktiv und professionell – gute Kommunikation.

Werden Sie in weiteren Logistik-Projekten mit der Post zusammenarbeiten?

Kann sein. Wir werden im einem abschließende Workshop die Ergebnisse reflektieren und besprechen und dann die weiteren Aktivitäten für die Zukunft planen.

Wann wird der Jetflyer im urbanen Bereich (Innenstädte) zum Einsatz kommen?

Der Jetflyer in seiner Standardausführung ist bereits in verschiedenen Bereichen im Einsatz: Postzustellung, Feuerwehr, in der Vermietung und als Freizeitfahrzeug.

Wann der autonome Jetflyer in Serie zum Einsatz kommt ist nicht nur von der Technik abhängig, auch die Gesetzgebung muss sich mit dem Thema autonomes Fahren im innerstädtischen Bereich auseinandersetzen. Somit ist ein Prognose sehr schwierig.