Ladungsträger : Die Palette der Zukunft
Im österreichischen Idiom wäre es eine schöne Doppeldeutigkeit. „Die Logistik steht auf Paletten“, sagt Michael ten Hompel, der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik. „Diese intelligent zu machen, heißt, die Logistik intelligent zu machen. Intelligente Palettennetzwerke sind ein Meilenstein auf dem Weg zum Internet der Dinge, mit dem sich der wahre Datenschatz in der Logistik heben lässt.“ Dem Schatz auf der Spur sind derzeit Fraunhofer IML und die European Pallet Association EPAL. Im neuesten Enterprise Lab im Dortmund arbeiten sie an der Digitalisierung des EPAL-Palettenpools.
Ladungs- und Informationsträger
Auf der Stuttgarter LogiMAT konnte man das Ergebnis in einem ersten Anwendungsfall sehen: Die neue interaktive Palette fungiert nicht mehr nur als Ladungsträger, sondern als Informationsträger. Und sie ist in der Lage, über Smart Devices in einem dezentralen Netzwerk zu kommunizieren. In einem integrierten Gesamtsystem von 500 Millionen Paletten wird daraus ein Business Case, der eine entsprechende IT-Infrastruktur und die Entwicklung passender Apps für mobile Endgeräte beinhaltet.
Der auf der LogiMAT gezeigte Anwendungsfall der kommunizierenden Paletten basiert auf der Funktechnologie NarrowBand IoT. Entstanden ist die Lösung im Rahmen der gemeinsamen Forschungsaktivitäten des Fraunhofer IML mit der Deutschen Telekom in dem vor wenigen Monaten gegründeten Telekom Open IoT Lab. „Es hat sich gezeigt, dass NarrowBand IoT die perfekte Technologie für die Umsetzung des Internet der Dinge in der Logistik ist. Der Technologietransfer in unserem Fraunhofer Lab Center war konsequent und zeigt ausgesprochen eindrucksvoll die Vorteile interdisziplinärer Forschung an einem Ort“, sagt ten Hompel.