Schienengüterverkehr : „Die Schienenlogistik muss so einfach und zugänglich werden, wie die Straßenlogistik“

RCG Andreas Matthä
© ÖBB/Marek Knopp

Mit rund einem Viertel der CO2-Emissionen ist der Verkehrs einer der größten Treiber des Klimawandels. Um die steigenden Mengen im Güterverkehr bewältigen und gleichzeitig die Klimaziele erreichen zu können, ist eine verstärkte Verlagerung von Straßentransporten auf die Schiene eine klare Alternative. Die Digitalisierung ist dabei für die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um den Schienengüterverkehr attraktiver und produktiver zu gestalten.

RCG investiert 700 Millionen Euro

„Die ÖBB Rail Cargo Group investiert in die Digitalisierung und in innovatives Wagenmaterial bis 2026 700 Millionen Euro“, betont ÖBB CEO Andreas Matthä und ergänzt: „Mit End-to-End Digitalisierung des gesamten Logistikprozesses werden wir den Schienengüterverkehr einfacher und effizienter gestalten. Unsere Vision ist klar: Die Schienenlogistik muss so einfach und zugänglich werden, wie die Straßenlogistik.“

Bestandskunden der RCG nutzen bereits heute das digitale Tracking, Ordering und Capacity- Planning in „MIKE“. Neukunden bietet „SmartLINK“ Zugang zum gesamten Leistungsspektrum der RCG. Güterwaggons der RCG werden mit der modernen Telematik- Lösung „Smart Cargo“ intelligent. Darüber hinaus wird die Digitale Automatische Kupplung (DAK) die Zugvorbereitung automatisieren und längere und schwerere Güterzüge ermöglichen. Gerade die DAK kann auch zum Gamechanger für Einzelwagenverkehr werden, ist sie doch die Basis für den intelligenten Güterzug. Die RCG investiert in den kommenden Jahren auch in die Modernisierung ihres Wagenmaterials und setzt dabei auf die gemeinsam mit der voestalpine entwickelte modulare Wageninnovation TransANT.

MIKE – der Assistent

MIKE ist ein digitaler Assistent. Er bietet laufend neue Funktionalitäten, die die Abwicklung von Verkehren einfacher, effizienter und transparenter machen sollen. Er hat für aktuelle Kunden die Güter dank moderner Trackingtechnologie immer im Blick, vereinfacht mit der Ordering-Funktion die Leerwagenbestellungen und erlaubt mit Capacity Planning die Planung des Leerwagenbedarfs auf Basis der Transportmengen. Entlang der internen Prozesse unterstützt er den Verkaufsprozess, die Angebotskonzeption und mit ersten Funktionalitäten auch die Leerwagendisposition in der operativen Abwicklung von Transportaufträgen.

SmartLINK – der Zugang

Unter www.smartlink.railcargo.com stellt die ÖBB Rail Cargo Group den Link in die digitale RCG und damit zur ihrem gesamten Leistungsspektrum zur Verfügung. SmartLINK ermöglicht dabei nicht nur den einfachen Zugang zum System Schiene, sondern auch die Übersicht aller möglichen Bausteine, die es für den Güterverkehr auf Schiene benötigt. Als Einstieg in die digitale Welt der Bahnlogistik führt SmartLINK durch vier Bereiche: Kunden wählen fahrplanmäßige oder individuelle TransFER Verbindungen, sie informieren sich über das zur Verfügung stehende Equipment sowie über die für sie relevanten Services und Zusatzleistungen (Add-Ons). Die Customer-Journey endet schließlich bei der Kontaktaufnahme mit den Kundenbetreuer*innen, die mit den Kunden gemeinsam ein individuelles Angebot erstellen.

DAK – die Revolution

Gemeinsam mit europäischen Partnern arbeitet die ÖBB Rail Cargo Group im Rahmen der Rail Freight Forward Initiative an der Erprobung und Serienreife der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK). Sie soll eine Revolution im Schienengüterverkehr auslösen. Mit einer durchgängigen Strom- und Datenleitung ermöglicht die DAK den vollautomatisierten Bahnbetrieb und ist die Basis für weitere Innovationen, die den Schienengüterverkehr zukunftsfit machen. Neben einer Effizienzverbesserung ermöglicht die DAK auch eine Erhöhung der Sicherheit am Arbeitsplatz und einer Steigerung der Kapazität im gesamten europäischen Bahnsystem, weil Züge schneller abgefertigt werden können.

Neues Wagenmaterial

Die RCG investiert in den kommenden Jahren auch in die Modernisierung ihres Wagenmaterials und setzt dabei auf die gemeinsam mit der voestalpine entwickelte modulare Wageninnovation TransANT. Das revolutionäre Konzept besticht nicht nur mit seinem Leichtbau durch das 20 Prozent leichtere Untergestell. Modulare Aufbauten in diversen, branchenspezifischen Ausführungen ermöglichen außerdem individuelle Lösungen für die Logistikanforderungen. Außerdem konnte das innovative Wagenkonzept auch bei den verschiedensten Auszeichnungen, wie dem Staatpreis Mobilität, dem EVA B2B-Event- Award der WEKA Industrie Medien, der Nominierung für den Innovationspreis des Privatbahn Magazins, dem Nachhaltigkeitspreis Logistik 2019 der Bundesvereinigung für Logistik oder dem EFFIE Preis für Werbung und Marktkommunikation überzeugen.

TransNET – das Netzwerk

Nutzer*innen haben die Wahl über drei Möglichkeiten ihre Wunschverbindung zu finden: Entweder sie wählen mithilfe der Eingabefelder „Go“ und „Thanks“ den Start- und Bestimmungsort ihrer Waren, finden ihre Verbindung oder klicken auf einen Standort in der Karte. Schon eröffnet sich eine Welt aus allen TransFER Verbindungen sowie Kombinationen, die angepasst an die Bedürfnisse verbunden werden können. Nach Auswahl der entsprechenden Route, wird diese in der Karte grafisch dargestellt und angezeigt, welche Leistungen an den ausgewählten Standorten zur Verfügung stehen.